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1. Deutschland - S. 195

1886 - Breslau : Hirt
4ü. Danzig. 195 Verlobung hält der Vater der Braut eine Ansprache, worin geschäftsmäßig und bedächtig alle Tugenden der Braut, sowie die Gegenstände (das Geld nicht ausgeschlossen), die ihre Mitgift bilden, aufgezählt werden. An einem der folgenden Tage macheu die Verlobten in dem stattlichen Wagen des Bräutigams ihre Besuche bei Verwandten und Bekannten. Am Sonntag nach der Ver- lobung findet das erste kirchliche Aufgebot und 3 bis 4 Wochen nach demselben — und zwar wieder an einem Fleischtage — die Hochzeit statt. Auch eine „Nachhochzeit" (am nächsten Sonntage nach der Hochzeit) darf nicht fehlen. Ein beträchtlicher Teil des Bodens der Niederung wird, als Weide für große Pserde- und sast zahllose Rinderherden benutzt. Aus diesem Grunde, sowie wegen des Mangels an Städten sind die Werder viel geringer bevölkert, als man bei ihrer natürlichen Fruchtbarkeit erwarten sollte. Letztere ist in der That überaus groß. Man baut vorzugsweise Weizen, Raps und Gerste und erntet in der Regel von einem preußischen Morgen (25,5 a) 30 Schessel (16,5 hl) Getreide. Die Landschaft bekommt dnrch die zahlreichen kleinen Kanäle, die nicht minder häufigen Wasserschöpfmühlen, welche das Wasser in zweckmäßiger Weise ableiten und verteilen, fast ein holländisches Aussehen. Die Unterhaltung der Deiche ist keine kleine Last sür die Werderaner. Wie an der deutscheu Küste der Nordsee, so hat man auch hier die Einrichtung der „Deichgräfe", der „Deichgeschworenen", und ist an die Befolgung der „Deich- ordnnng" gleichfalls aufs strengste gebunden. Der Wachtdienst aus deu Deichen ist besonders anstrengend, wenn zur Zeit des Eisganges auf Weichsel und Nogat die Dämme schwer bedroht sind. Nach Jaauet (N. a. Weltteil.). 40. Dan}ig. Vor der Mündung der Weichsel bildet die Ostsee eine halbkreisförmige Bucht, welche durch die Halbinsel Hela gegen Stürme geschützt ist und wenig- stens im Westen den Schiffen eine sichere Reede bietet. In diese Bucht er- gießt sich der westliche Weichselarm, welcher kurz vor seiner Mündung den durch die Radaune verstärkten Fluß Mottlau aufnimmt. Wo nun die genann- ten Wasserläufe zusammenkommen, liegt in einer landschaftlich sehr schönen Gegend die alte Stadt Danzig. Der größte Teil der Wassermenge des Weichsel- stroms geht aber schon 8 km oberhalb Danzig in das Meer. Hier erfolgte 1840 bei Neufähr ein Dünendnrchbrnch, welcher zur Folge hatte, daß der 12 km lange Weichselarm von Neufähr bis Neufahrwasser — die „tote Weichsel" genannt — sich zu einem ruhigen, der Schiffahrt fehr günstigen Fahrwasser gestaltete. Da bei Dauzig die Laudhöheu, welchen Radaune und Mottlau eut- 13*
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