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1. Deutschland - S. 216

1886 - Breslau : Hirt
216 D. In deutschen Bergen. thal vorgerückt, int südlichen Schwarzwald zusammen. Da ist der König des Waldes, der Feldberg, bis 1495 m anfragend, mit dem umfassendsten Rund- bilde. Der ganze Horizont ist von Gebirgen eingeschlossen: im Süden die Schneekette der Alpen, im Westen im langen, blauen Zuge der Wasgau, im Norden und Nordosten die Kuppen des Schwarzwaldes, im Osten die vnlka- nischen Felskegel des Hegau. Um den Feldberg legt sich eine ganze Gruppe von Kuppen, die ihm an Höhe ziemlich nahe kommen; unter ihnen der durch feine Pyramidenform hervortretende Belchen (1415 m), der schönbewaldete Blauen (1166 in), an desfen Fuße Badenweiler liegt. Im mittleren Teile des Gebirges ist der Kandel bei Waldkirch mit 1243 m, und im nördlichen Teile die Horuisgrinde mit 1166 in Höhe die bemerkenswerteste Erhebung. Häufig jft das Erdreich, das die Gipfel und Hochebenen deckt, von mooriger Beschaffen- heit und setzt sich gleichartig in die Hochthäler als Torfmoor fort. Einst mögen sich hier größere Seeflüchen ausgebreitet haben, deren Überreste jene kleinen malerischen Bergseen des Schwarzwaldes find, wie der Titisee und Feldsee in der Nähe des Feldbergs und der Mummelsee in der Nähe der Hornisgrinde. Der letztere, ein dunkles, von hohen Felswänden nmstarrtes und oft von Nebeln umlagertes Gewässer, das keinen Fisch nährt, ist mehr denn die übrigen eine Stätte der Sage und der Märchen geworden. Zwerge und Kobolde treiben, so erzählt das Volk, in und um deu See ihr geheimnisvolles Spiel, oft die Umwohner und Wanderer erschreckend. In seiner Tiefe, in prächtigem Krystallpalast, wohnen die Nixen, die den Bewohnern der Nachbar- dörfer oft hilfreich an die Hand gehen und im Mondlicht ihren luftigen Reigen um den See schlingen. Sie hüten wohl anch die Heilquellen, denen Bäder wie Rippoldsau und Peters thal ihren Ruf Verdauken. Die erwähnten feuchten Bodenstrecken und Seen sind übrigens ein Segen für das Land; denn ihnen entströmen, wenn auch im Sommer schwächer, die Bäche und Flüsse, deren Thäler an Naturschönheiten so reich sind. Eines der wichtigsten und besuchtesten ist das Mnrgthal, das sich nach Rastatt zu öffnet, und in desfen Nähe Baden-Baden, der glänzendste, schon den Römern bekannte Badeort des Schwarzwaldes liegt. Nach Süden zu gehend trifft man auf das Kinzigthal, das breit gegen Offenburg ausläuft und das Gebirge in eine größere südliche Hälfte, den oberen Schwarzwald, und eine kleinere nördliche Hälfte, deu unteren Schwarzwald scheidet. Dem Laufe der Kinzig folgt von Offenburg bis in das Herz des Gebirges hinein die „Schwarzwaldbahn" und zweigt dann südwärts ab, um oberhalb Triberg in zahlreichen kühnen Tuunel- bauten eine Höhe von 834 in zu erreichen, sodaß sie der Semmeringbahn nur um 140 m nachsteht. Dann weist das Thal der Brigach der Bahn den Weg nach Villingen und Donaueschingen, von wo aus sich der Schienenweg nach Schaffhausen und Konstanz fortsetzt.
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