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1. Deutschland - S. 218

1886 - Breslau : Hirt
218 D. In deutschen Bergen, Bei Freiburg mündet das Dreisamthal in das Flachland des Rheins. Es führt unter dem Namen „das Höllenthal", den es seinen wildromantischen Felsbildnngen verdankt, bis zum höchsten Punkte des Schwarzwaldes. Auch der geschichtlichen Erinnerung entbehrt dieses Gebirgsthal nicht. Von den österrei- chischen Waffen bedrängt zog sich im Oktober 1796 der französische General Moreau über den Schwarzwald durch das Hölleuthal nach dem Rheine zurück. Die gleiche Quelle wie die Dreisam hat die von dem alemannischen Dichter Hebel gefeierte Wiefe, „des Feldbergs liebliche Tochter", wie er sie nennt. Während aber die bisher genannten Flußthäler nach Nordwesten gerichtet sind, schließt sich das Wiesethal nach Südwesten zu gegen Basel und das Elsasz hin auf. Großartiger und wilder sind die Thäler der nach Süden oft stundenweit brausend und tosend durch gewaltige schroffe Felsschluchten zum Rhein sich bahnbrechenden Flüsse. Unter ihnen sind das Wehrathal mit der Hasler Höhle und das Albthal mit dem ehemaligen Kloster St. Blasien, dessen inmitten der duukelgrün bewaldeten Berge gelegenen Dom Goethe als einen der schönsten deutschen Tempel pries, Glanzpunkte des Schwarzwaldes. Alle diese Gewässer strömen unmittelbar dem Rheine zu. Dagegen bricht das Enzthal und das Nagoldthal von Süden nach Norden zum Neckar durch, der selbst seine Quelle unweit Villingen auf einer sumpfigen Hochebene hat, die Jura und Schwarzwald zusammenknüpft. Auch diese Thäler sind nicht ohne eigentümliche Schönheiten und geschichtlich denkwürdige Stätten. Da, wo „durch ihr Felsenbette die Enz sich rauschend drängt", liegt der Badeort Wildbad, und an der Nagold von Pforzheim aus aufwärts wandernd trifft man auf die Ruinen des Klosters Hirsau, das unmutige Bad Teiuach und die großartige malerische Ruine der Burgseste Zavelstein, auf die sich Graf Eberhard der Greiner flüchtete, als die Schlegelbrüder im Wildbad auf ihn deu von Uhland besungenen Überfall machten. Endlich senken sich gegen Süd- eisten zu die Thäler der Breg und Brigach hinab, die durch ihren Zu- sammenflnß bei Donaueschingen die Donau bilden. Alle diese Bäche und Flüsse haben aber nicht nur durch ihre landschaftlichen Schönheiten Bedeutung für den Schwarzwald, sie leisten auch der Industrie des Landes ausdauernde und sichere Dienste. Und der Gewerbfleiß des Waldes ist weitberühmt. Das Holz ist der Schatz, den der Schwarzwälder in aller Weise zu heben versteht; und zwar ist der Holzreichtum nicht bloß sür den Waldbesitzer eine reiche Einnahmequelle, er gewährt auch den zahl- reichen ärmeren Klassen durch das Fällen, die Verarbeitung und den Trans- port reichen Verdienst und Unterhalt. Ein Teil des Ertrages liefert Brenn- holz und wird den Städtern im Schwarzwald und im Rheiuthal verkauft; eiu anderer Teil der Stämme wird aus den zahlreichen Sägemühlen zersägt und
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