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1. Europa (mit Ausschluß des Deutschen Reiches) - S. 125

1887 - Breslau : Hirt
23. In der Landschaft Lakonien. 12b 23. In der Landschaft Lakonien. Kommt man bei einer Wanderung im alten Lakonien über die Höhenzüge herein, welche östlich vom Eurotas liegen, so bietet sich dem Auge eine schöne und großartige Landschaft. In der Tiefe schlängelt sich der silberhelle Fluß durch eiu breites, von herrlichem Pslanzenwnchse strotzendes Thal. Jenseits des- selben aber erhebt sich der mit dunklem Nadelwald gegürtete Taygetos, der in seineu schroffen Kalkgipseln bis zu einer Höhe von 2400 na aufsteigt und weit nördlich im arkadischen Hochlande wurzelt. Aus den Hainen von Orangen und Citronen, Maulbeerbäumen und Platanen unten in der Ebene leuchten die roten Dächer und die weißen Mauern freundlicher Dörfer, und auf einer Höhe des rechten Ufers zeigt sich das neue Sparta, welches erst vor 50 Jahren gegründet worden ist. Wir steigen zu dem altberühmten Flusse hinab und überschreiten ihn. Narzissen und Oleander schmücken seine User, und dichtwucherndes Schilf be- schattet seinen Spiegel. Wir sind nun in die sonnige Ebene eingetreten. Trotz der zahlreichen Gärten ist sie schattenlos, und zu Zeiten herrscht hier eine fast tropische Hitze. Nen-Sparta mit seinen geradlinigen und menschenöden Gassen macht einen langweiligen Eindruck. Vou den Tempeln und Denkmälern des alten Sparta (Lakedämon) ist nichts übrig geblieben. Auf einem Hügel hart am Eurotas lagen die schönsten Tempel der alten Stadt, von denen der eherne Tempel der Athene der bedeutendste war. Wo die Agora (der Markt) sich ausbreitete, sieht man heute wogeude Gerstenfelder oder Bewässerungsgräben mit mannshohem Schilfe; wo das Stadion gelegen, ist kaum noch aussindig zu machen. Das Landdreieck, welches der Eurotas mit einem rechts ein- mündenden Nebenflusse bildet, ist die Stätte, auf welcher sich einst die spar- tanische Jugend im Faust- und Ringkampf übte. Hente schlürfen hier die modernen Spartaner im Schatten der Bäume ihren Kaffee. Gegenüber erhebt sich auf dem andern Ufer des Eurotas eiue Höhe, welche den Palast des Menelaos trug. Von hier oben aus konnte man ohne Zweisel jenen Hügel mit dem Tempel der Athene sowie die alte Stadtanlage vollständig über- blicken. Jetzt sieht man von hier ans weites Frucht- und Gartenfeld hinab. Stille herrscht nun aus diesem Plane, über welchen einst das Getöse der lake- dämonischen Kriegerhaufen hallte. Doch wir rüsten uns zu einer Bergfahrt über den Taygetos, dessen zackige Gipfel so einladend auf uns herabfchaueu. Nur 4 km von Sparta entfernt liegt auf der untersten Terrasse des Gebirges das Städtchen Mistra, ein merkwürdiges Denkmal des Mittelalters ans hellenischem Boden. Wiederholt
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