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1. Europa (mit Ausschluß des Deutschen Reiches) - S. 326

1887 - Breslau : Hirt
326 G. In den Niederlanden, Belgien und Dänemark. mit Bäumen besetzt ist, ziehen sich kreuz und quer durch das Land und schließen die Polder ein. Je näher dem Meere, desto spärlicher werden Häuser und Bäume — ein Zeichen, daß der Polder noch jung ist. Der „Waterstaat" oder das Wasseramt, eine Behörde, in welcher die tüchtigsten Wasserbaumeister vereinigt sind, ist mit der Sorge um die holländischen Deiche (Dämme) betraut, und von der ersprießlichen Thätigkeit desselben hängt das Glück und Leben des Landes ab. Aufmerksam beobachtet das Wasseramt die Stellen der Küste, an denen die Wogen Land anschwemmen. Ist ein solcher Platz ermittelt und gehörig untersucht, so wird er zum Poldern ausgeschrieben. Es werden nun Dämme aufgeführt, welche den Platz auf allen Seiten vom Meere abschließen. Darauf beginnen die Pumpen und Schöpfräder ihre Arbeit, um das mit dem Schlammboden zugleich eingefangene Wasser zu entfernen. Ist der Polder ausgetrocknet, so wird er vermessen, zerteilt, verkauft und mit Ölsaat, später mit Weizen besät. Die Ernten von dem fruchtbaren Boden, der für die ersten Jahre keines Düngers bedarf, sind zum Erstaunen. Wo im Polder noch für längere Zeit sich das Wasser in Teichen und Kanälen gesammelt findet, da ist das Paradies der Enten und Wildgänse, der Reiher und Störche. Wie viel Boden den Bewohnern dieses doppellebigen Landes durch die Fluten verloren gegangen ist, dafür kaun der zu Südholland gehörige „Biesbosch" (d. i. Binsenbusch) als Beispiel dienen. Dieses sast unübersehbare Jnselland, über 200 qkm groß, entstand in einer Novembernacht des Jahres 1421 infolge eiues Dammbruches, welcher den Untergang von 72 wohlhabenden Dörfern nebst 100000 Menschen herbeiführte. Nach t>. Löher <,,Bom Fels zum Meer"). l>?. Durch Belgien. Tritt man von Südosten her in Belgien ein, so schneidet man ans dein Wege von Luxemburg nach Namur oder Lüttich die Ardennen. Dieses Ge- birge, welches von Schiefermassen ausgebaut ist, würde eine Hochebene von höchster Einförmigkeit darstellen, wenn nicht die von den Flüssen eingerissenen Thäler einige Abwechselung bewirkten. Das Thal der Ourthe, in welches die nach Lüttich führende Eifenbahn jenfeit der Ardennen eintritt, ist fogar von großer landschaftlicher Schönheit und hinterläßt mit seinen Wäldern und Felsen, Ruinen und Burgen, stattlichen Dörfern und grünen Matten, die in raschem Wechsel an dem Beschauer vorüberziehen, bei diesem den freundlichsten Eindruck. Die in Belgien und den Niederlanden fo häufigen „ Klokkeuspelen" (Glockenspiele) sind es vor allen Dingen, welche sich dem Fremden bei seinem Eintritte ins Land zuerst bemerklich machen. Wer diese großen „Turmspiel-
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