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1. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 263

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
Dresden — Elb-Florenz. 263 so allmählich plateauartig zum Sächsischen Berglande ab, daß man, von dieser Seite kommend, sich kaum einem Gebirge zu nähern glaubt. Die bis auf den höchsten Kamm dicht gesäeten Ortschaften und Städte begünstigen die Täuschung. Nur das rauher werdende Klima und eine gewisse spröde Strenge der Landschaft, oder ein tief eingerissenes Thal mahnen an das Gebirge. Jedoch steil und jäh- lings fällt das Gebirge nach Böhmen hinunter. Sein Kamm und die oberen Teile der Hänge sind entweder stark bewaldet oder bilden grasreiche Weiden. Bis hoch hinauf an den Scheitel ist es bewohnt und bebaut, wie kein Gebirge sonst in Deutschland. Dorf liegt an Dorf, und alle wimmeln von fleißigen und genügsamen Webern, Spinnern, Berg- und Holzarbeitern. 4. Dresden — Elb-Florenz. Der schöne Thalkessel, in welchem, von sanften Höhen umgeben, Dresden liegt, lockte schon die alten Sorben zur Ansiedelung. Als Heinrich I. die Herrschaft der Deutschen auch hier ausgebreitet hatte, legte er zum Schutze des neu gewonnenen Landes eine Burgwarte au; als Stadt jedoch erscheint Dresden erst 1206 in Urkunden. An- fänglich gehörte die Stadt zum Bistum Meißen, später ward sie dem Markgrafen von Meißen unterthan. Heinrich der Erlauchte machte sie 1270 zu seiner Residenz; ein Splitter des Kreuzes Christi in der Kreuzkapelle und ein wnnderthätiges Marienbild in der Frauenkirche erhoben die Stadt allgemach zum Ziel zahlreicher Wallfahrten. Nach der Teilung Sachsens von 1485 wurde Dresden Residenz der Albertinischen Linie, und blieb es auch, als dieselbe die Kurwürde erlangte. Fast alle Regenten schmückten, erweiterten, befestigten ihre Residenz; jedoch mit der Regierung August des Starken trat für die Stadt eine Periode besonderen Glanzes ein: sie ward prächtig wie ihr Hof. Der 1685 durch Feuer zerstörte älteste Stadtteil auf dem rechten Ufer ward nach einem großartigen Plane wieder erbaut und seitdem Neustadt genannt. Der siebenjährige Krieg brachte Dresden, das bis in die neuere Zeit stark befestigt war, viel Not, besonders durch das schreckliche Bombardement von 1760, welches 500 Häuser zerstörte; auch die Zeit der französischen Kriege führte manche Heim- suchung über das nunmehr zur Königsstadt erhobene Dresden. Seit dieser Zeit ist aber sehr viel für Erweiterung und Verschönerung der Stadt geschehen; neue Stadtteile mit prächtigen Bauten fügen sich an die vorhandenen an und füllen den Thalkessel immer mehr aus.
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