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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 13

1897 - Leipzig : Wachsmuth
13 birner Ache) den Bodensee im Laufe von Jahrtausenden bis auf die heutige Südgreuze zurückgedrängt haben. Als Beweis dieser auch heute noch waltenden rastlosen Thätigkeit der Gewässer ragen vor der Mündung der Bregenzer Ache der Landvorsprung des Kniehorns, vor der Rheinmündung aber die ge- waltigen Landzungen Rohr- und Rheinspitz in den See hinein. Dieses An- schwemmungsgebiet im Rheinthale nahe dem Bodensee ist das einzige, dem die Reize der sonstigen Landschaften ans unserem Bilde fehlen. Wegen seiner geringen Erhebung über den Spiegel der Flüsse und des Sees häufigen Über- schwemmungen ausgesetzt, finden sich in ihm nur zu oft weitausgedehnte Moore und Tümpel, magere, baumlose Wiesen und von stagnierenden Gewässern durchzogene Strecken. Der Schnitter, der, bis über die Knie im Wasser watend, die hohen Halme des Schilfes mäht, um sie zum Dachdecken oder anderem Gebrauche zu verkaufen, ist hier der einzige Pionier menschlicher Kultur im weiten Ödlande. Die Ortschaften sind selbstverständlich sehr dünn gesät und haben ihren Erwerb durchweg ans andere Weise zu suchen als im Ackerbau. Alle bedeutenderen Orte liegen hart am Gebirgsrande; denn die ersten Ansiedler kannten die Tücke des Stromes und die späteren suchten sich die Wasserkräfte der Berge dienstbar zu macheu. Auf unserem Bilde finden mir Schwarza ch, Dornbirn, den Hauptsitz der hochentwickelten Vorarlbergischen Baumwollenindustrie, und Hohenems. Am flachen See verzeichnet unser Bild nahe Bregenz die weitläufigen Gebäude des Klosters Mehrerau, dessen Gründung dem heiligen Columban zugeschrieben wird, das große Dorf Hard an der Mündung der Bregenzer Ache und Fussach, den Mündungsort der Dornbirner Ache. Die letztgenannte Niederlassung war im Mittelalter und weit herauf in unsere Zeit ein nicht unbedeutender Hafenplatz, hat aber durch Anschwemmung sehr eingebüßt. Die Schiffslände am See, die vorzeiten unmittelbar am Orte war, ist durch angeschwemmtes Erdreich schon über 1 km weit weggerückt, und sicher wird der Ort noch einmal aufhören Landungsplatz zu sein. Weiter nach Westen hin erblicken wir noch Höchst und St. Margarethen, beide am Rheine, wo er sich hart an die Schweizer Berge anschmiegt, Höchst diesseit, St. Margarethen jenseit des Stromes. Stundenweit nimmt das dem See abgewonnene Gebiet den unteren Teil des Rheinthales ein; von unserer Höhe aus gesehen aber tritt es völlig zurück im reichen Kranze der umgebenden Landschaften, deren Glanzpunkt neben dem spiegelnden See das an seinen Rändern aufsteigende Hochgebirge bildet. Immer wieder kehrt der Blick zu den stolzen Bergkolossen zurück, die so kühn ihre zerklüfteten Felsmassen und schneebedeckten Gipfel gegen den Himmel abzeichnen, so gewaltig über alles Land emporragen und so wunder- bar und strahlend mit ihren blendendweißen Schneefeldern und Firnhöhen zu
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