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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 65

1897 - Leipzig : Wachsmuth
65 es muß aber dafür gesorgt werden, daß ein solches Durcharbeiten alle Teile der frisch ausgeschütteten Schicht gleichmäßig trifft. Um nun die Dejchwände ebenso vor Abbröckelung durch Trockenheit, wie vor den zerstörenden Wirkungen des Wellenschlages zu schützen, werden sie gewöhnlich mit Rasen überzogen?) In der Regel reicht diese Art Deckung hin; indes wählt man doch für Stellen, die der volle Wellenschlag der See trifft, kräftigere und kostbarere Schutzmittel. Sehr oft breitet man über die Abhänge zum Schutze des Rasens Decken aus Stroh, Heidekraut und Weiden- ruten oder errichtet man vor dem Fuße der äußeren Böschungen Pfahlreiheu oder dichte Holzwäude. Besonders gefährdete Deiche oder Deichstellen werden gewöhnlich durch Steinschüttungen zwischen doppelten Pfahlwänden, mitunter ouch durch Steindecken geschützt. Wie empfehlenswert aber auch die letzt- genannte Deckungsart ist, so ßndet sie wegen ihrer zu bedeutenden Kosten doch nur eine beschränkte Anwendung, und wo man sich dazu entschließt, wird sie in den meisten Fällen nnr zur Sicherung des unteren Teiles der Böschungen benutzt. Die Kosten für den Bau und die Instandhaltung der Deiche tragen die dabei beteiligten Gemeinden und sonstigen Grundbesitzer. Sie sind freilich so beträchtlich, daß der Marschbauer zu sagen pflegt, ohne die Deichlast könnte er seine Äcker mit silbernem Pfluge bestellen. Da die Deiche die hinter ihnen liegenden Marschen vor dem Ein- dringen des Hochwassers schützen, so werden sie schon seit Jahrhunderten auch .aufgeführt, um jene furchtbaren Anschwemmungen seewärts zu erweitern. Eine solche Neubildung wiederholt sich aber nur au solchen Stellen, wo seewärts in großer Ausdehnung fruchtbarer Boden unter Wasser liegt, wo also weite Flüchen aufgeschwemmten Landes durch das Meer in früheren Zeiten zerstört worden sind. Sobald nämlich das darüber stehende Wasser durch Wellen- schlag und Strömung bewegt wird, löst es die feinen Teilchen der Oberfläche, hebt sie und nimmt deren so viele in sich auf, daß es stark getrübt wird. Wenn alsdann eine heftige Strömung dieses Wasser in Buchten und Meeres- busen oder hinter ausgedehnte Inseln führt, wo es bei eintretender Ruhe die Erde fallen läßt, und wenn derselbe Vorgang des öfteren sich immer wiederholt, so ist es erklärlich, daß sich der Boden etwas erhöht. Ist er dann mit der Zeit so weit angewachsen, daß er über das Niedrigwasser hervortritt, so bildet er ein Watt. Auch dieses wächst immer mehr an. Wenn es sich endlich so i) Das Bepflanzen der Deiche mit Bäumen und Sträuchern ist von Nachteil, weil teils die Bäume bei Stürmen hin und her bewegt werden und dadurch ihre Wurzeln die Erde auflockern, teils aber auch diese Wurzeln die Bildung von Wasseradern veranlassen. 5
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