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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 82

1897 - Leipzig : Wachsmuth
82 ausgehoben, ohne Benutzung von Flußbetten. Östlich von Rendsburg tritt der Kanal in die Obereiderseeu ein, die ihm in geschwungenem, etwa 6 km, langem Linienzuge ein natürliches Bett von solcher Breite bieten, daß auch die längsten Schiffe wenden können. Von da ab folgt er, sich östlich wendend, bis Holtenau am Kieler Hafen im wesentlichen der Linie des alten (vor mehr als hundert Jahren fertiggestellten) Eiderkanals, wobei aber fast alle Krümmungen desselben abgeschnitten worden sind. Die Gesamtlänge des Kanals ist 98,65 km, wovon 62,15 km (= 63°/0) auf die geraden Strecken fallen. Das Qnerprofil ist verschieden ausgestaltet. Bei durchweg 9 m Wassertiefe (niedrigster Wasserstand 8,5 m) ist an den ge- raden Strecken eine Sohlenbreite von 22 m, in den Krümmungen bis ans 38 m, vorhanden. Die geringste Breite des Wasserspiegels beträgt 65 m, steigt aber in den Krümmungen bis nahe an 100 m und in den moorigen Teilen noch mehr. Um zu zeigen, in wie reichlicher Weise der Kanalqnerschnitt bemessen ist, geben wir eine Darstellung desselben mit dem eingezeichneten Querschnitt eines der größten deutschen Panzerschiffe von 10000. t Deplacement. Es- können somit die größten Schiffe unserer deutschen Kriegsflotte den Kanal befahren, ja es können an jeder Stelle zwei der größten in der Ostsee verkehrenden Handelsdampfer, deren Breite 12 m und deren Tiefgang 6 m beträgt, aneinander vorüberfahren; die Begegnung mit größeren Kriegsschiffen soll jedoch in besonderen Ausweichestellen abgewartet werden, die in einem Abstande von je 12 km mit 450 m Länge, 100 m Wasserspiegelbreite und 60 in Sohlenbreite angelegt sind. Die flach gehaltenen Kanalböjchungen sind in der Höhe der Wasserlinie, dort, wo der von den durchfahrenden Schiffen erzeugte Wellenschlag die Ufer bespült, mit Stein- pflasterung versehen. Die Fahrgeschwindigkeit in dem Kanäle, auf dem die Dampfer mit eigener Kraft fahren, die Segelschiffe in Zügen durch Schleppdampfer gezogen werden, soll mit Rücksicht auf den Angriff der Uferdeckungen und auf die Sicherheit bei Begegnungen nicht über 10 km in der Stunde betragen. Die Reise durch den Kanal dauert demnach ohne Aufenthalt etwa 10 Stunden. Somit wird der Weg aus der Nordsee in die Ostsee unter Benutzung des Kaiser Wilhelm-Kanales bedeutend abgekürzt. Während beispielsweise der
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