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1897 -
Leipzig
: Wachsmuth
- Autor: Weigeldt, Paul
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ijalcrie und im zweiten die Porzellan- und Gefäßsammlung, darunter
die Böttcherschen Versuchsfabrikate.
In unmittelbarer Nähe des Königlichen Schlosses (am Westende!) und
von ihm auch durch einen über die Straße „Am Taschenberge" hiuwegführendeu
Verbindnngsgange zugänglich, befindet sich das Königliche Priuzenpalais,
jetzt Wohnung des Prinzen Friedrich August.
Vor dem Königlichen Schlosse erhebt sich die katholische Hofkirche
mit 85,5 nr hohem, sich leicht in die Luft schwingendem Turme. Sie wurde
unter Friedrich August 2. (1733 bis 1763) nach dem Plaue des Italieners
Gaetano Chiaveri im Barockstile aufgeführt und „wird in allen Zeiten als eines
der schönsten, znm Nachdenken auffordernden interessantesten Bauwerke geschätzt
werden". Erzeugt wird die gewaltige, prächtige Wirkung des Bauwerkes nur
durch die Schönheit des Aufbaues und der Verhältnisse; denn mit Ausnahme
der 78 Statuen und weniger Details ist von eigentlichem Schmucke nichts an-
gebracht. Welchen ungleich prächtigeren, strahlenderen Eindruck muß der
Ban ausgeübt haben, als ihn die Zeit noch nicht mit der häßlichen Patina
des Dresdner Rußes überzogen hatte, als er noch deutlich den Farbennuter-
schied des verwendeten Sandsteines (Unterbau weiß, Oberbau gelb) erkennen
ließ. Auch das Innere ist von imposanter Wirkung. Der Hochaltarplatz
erhebt sich ans 12 Stufen von blauem Marmor, ist mit einer Marmorbrüstuug
abgeschlossen und trägt den aus sächsischem Marmor gefertigten Altartisch.
Aus diesem stehen ein silbernes Kruzifix von 5 und sechs Leuchter von 2 in
Höhe, und über ihm erhebt sich das Altargemälde in einer Höhe von 9,5 in
bei 4,5- in Breite; es stellt die Himmelfahrt Christi vor und .ist von Raphael
Mengs für 90000 Mk. gemalt worden. Die Orgel wurde von David Schubert,
Silbermanns Altgesellen, erbaut und kostete 180 000 Mk. Unter der Sakristei
der Kirche befindet sich die Begräbnisgrufll des königlichen Hauses.
Vor der katholischen Hofkirche zieht sich unweit der Augnstusbrücke bis
znm Hotel Bellevue am Elbstrome Helbigs Etablissement hin, das außer
in einem massiven Mittelgebäude ans einer Reihe in zierlichem Holzbau er-
richteter Pavillons und Säle besteht und wegen seiner schönen Aussicht viel
besucht wird. Sein Name „Italienisches Dörfchen" rührt von den verschieden-
artigen für die Zwecke des Baues der katholischen Hofkirche errichteten Gebäude
aus dem anliegenden Platze her.
Zwischen Helbigs Etablissement und Hotel Bellevue befindet sich der
Landungsplatz für die unterhalb Dresdens verkehrenden Personendampfer.
Hinter Hotel Bellevue ragt der gewaltige, 40 irr hohe Bau des Königlichen
Hoftheaters hervor. Wir erkennen besonders deutlich das Bühnenhaus und
Professor Schillings (S. 27) bronzene Pantherquadriga mit den Gestalten des