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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 96

1897 - Leipzig : Wachsmuth
96 Zwischen der alten und der neuen Akademie steigt in der Verlängerung der südwärts führenden Münzgasse (Terrassendurchbrnch!) der gewaltige Kuppelbau der Frauenkirche, das Wahrzeichen Dresdens, empor (Höhe 91,4 in). Sie wurde in ihrer gegenwärtigen Gestalt unter Friedrich August 1. und 2. 1726 bis 1740 nach dem Entwürfe des genialen Ratszimmermeisters George Bähr ganz aus Sandsteinqnadern, ohne alles Holzwerk, und so dauerhaft erbaut, daß die 1760 darauf geworfenen Bomben und Kugeln ohnmächtig abprallten. „Sie ist von Grund aus bis oben hinaus gleichsam ein einziger Stein." Sie verdient den bedeutendsten Bauwerken des vorigen Jahrhunderts beigezählt zu werden und ist mit dem Zwinger und der katholischen Hofkirche das dritte der Dresden für alle Zeiten charakterisierenden Banwerke. Der Grundriß der Frauenkirche besteht aus einem Quadrat von 36 in Seitenlänge, dessen Ecken unter einem Winkel von 45» abgeschrägt sind. Diese Ecken enthalten die bequemen Treppentürme, die sich in den Facaden als Glocken- türmchen ausbilden. Die Kirche faßt etwa 5000 Menschen. Am Fuße der Brühlschen Terrasse zieht sich nahe von der Augustusbrücke ab an der Elbe etwa 1000 in stromaufwärts eine Quaianlagez von 3,35 m Höhe über niedrigstem Sommerwasserstande. Sie dient vorwiegend zu Landungs- zwecken für die oberhalb Dresdens verkehrenden Personendampser. Könnten wir unsern Blick rückwärts (nach Norden!) schweifen lassen, so würden wir die „Neustadt" überschauen und nordöstlich von ihr die Albertstadt mit ihren großen Kasernen, dem Zenghanse und anderen Militürgebünden. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Elbe und ihre Schiffahrt.-) Unter den natürlichen Wasserstraßen Deutschlands streitet sich die Elbe mit dem Rheine um die erste Stelle. Diese gebührt zweifellos dem Rheine, wenn man das Hauptgewicht auf die Gütermengen legt, die ans dem Strome be- fördert werden; sie kommt jedoch der Elbe zu, wenn die Zahl der fahrenden Schiffe den Ausschlag giebt. Was der Elbe diese hervorragende Bedeutung verschafft, ist, daß sie ein „eminent gut" schiffbarer Strom ist, daß sie aus einem Gebiete kommt, das ebenso reich ist an vorzüglichen Produkten des Acker- und Bergbaues, wie an Erzeugnissen einer hochentwickelten Industrie, daß sie durch einen ihrer mittelbaren Zuflüsse die deutsche Kaiserstadt in ihren * 2 0 Das rechte Elbufer hat keine Quaimauer; in den schlangenartigen Windnngen (Serpentinen) der Flüsse werden erfahrungsgemäß die konvexen Ufer sehr wenig angegriffen und erhalten eine weit geringere Böschung als die gegenüberliegenden konkaven. 2) Vergleiche hierzu: Ri ch. Kratzmann, dieobere, insbesondere die sächsische Elbe und ihre Schiffahrt. Leipzig 1888.
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