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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 108

1897 - Leipzig : Wachsmuth
108 Felswänden, ganz besonders an den Schichtenfugen und den Ablösungsflächen. Infolgedessen find die Felsblöcke abgerundet, am stärksten am oberen Rande der Felswand, der Wind und Wetter am meisten ausgesetzt ist. Greift die Verwitterung nicht nur von einer Seite, sondern, wie es bei freistehenden Felspfeilern der Fall ist, von allen Seiten an. so schließt die Oberfläche der Felsen auch wohl halbkngelförmig ab (Bild!). An anderen Punkten findet sich an diesen nackten Felsoberflächen eine unregelmäßige Abwechselung von Höckern und Leisten, Löchern und Furchen. Die Furchen fallen in der Regel von dem Gipfel des Blockes nach den Seiten ab; die Löcher finden sich an den Seitenflächen und an den Unterflächen überhängender Felsmassen, besonders häufig an den Schichtenfngen. Hervorgerufen sind diese Bildungen durch das Schwitzwasser, das besonders an den Wurzeln der Gewächse in das Gestein dringt und in einzelnen, wenn auch vielen und kleinen Fäden durchsickert, bis es von der Untersläche der Bänke herabtropft oder sich in den Schichtenfugen sammelt. Nachdem einmal an einem Punkte der Anfang mit der Wegführnng des Sandes gemacht und so ein Löchelchen gebildet war, mußte die Vergrößerung desselben leichter vor sich gehen und um so schneller, je mehr Wasser au einem Punkte zusammenfloß.h Verhältnismäßig weniger wichtig als die Sandbildnng ist die Z e rfp r e n g u n g des Gesteines durch Verwitterung. Sie findet da statt, wo die Wege, die die Sickerwasser einschlagen, allmählich zu ganzen Kanälen erweitert werden und schließlich größeren Wasseradern Durchlaß gewähren, und sie erfolgt um so rascher, je öfter das Wasser zum Gefrieren kommt, und um so tiefgreifender, je intensiver der Frost ist. Manchmal mögen sich allerdings auch Baumwurzeln in den Felsen drängen und ihn zerspalten. Solche Sprünge sind aber nicht mit den oben genannten Losen und Klüften (S. 104 und 106) zu verwechseln. Mit ihnen hat es die dritte Art der Verwitterung, die Ablösung ganzer Ouaderblöcke, zu thun. Füllt sich die Kluft mit Schnee, dringt später Wasser in sie und friert hierauf das Ganze, so werden die Felsen wie durch einen Keil auseinander getrieben und teils ganze Felsmassen abgesprengt, teils an benachbarte angelehnt. Dasselbe Resultat tritt ein, wenn Bäume ihre Wurzeln in die Klüfte hinabsenken und beim Wachsen den Fels zur Seite drängen, wenn durch Sandbildnng die Lose und Schichtenfugen immer mehr erweitert werden, so daß der Block endlich seinen Halt verliert und 0 Die größeren Höhlen der Sächsischen Schweiz, z. B. der Diebskeller und die Hieckelshöhle, sind wesentlich dieselben Bildungen wie die kleinen Höhlchen und Überhänge. Mitunter durchsetzen diese Höhlen eine ganze Felswand und werden dadurch zu Thoren, wie dem Kuhstalle und dem Prebischthore: sedenfalls wirkten dann obersiächlich spülendes - Wasser und die Wegführung ganzer Quadern mit.
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