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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 128

1897 - Leipzig : Wachsmuth
128 38°/o der Gesamtfläche der beiden Staaten bedeckt, in einzelnen Teilen der Oberherrschaften allein bis zwei Drittel der Bodenfläche einnimmt (im Bezirke Gehren 64°/0!). Im großen und ganzen überwiegt gegenwärtig der Nadel- wald, und in ihm herrscht die Fichte bei weitem vor. In den niedriger gelegenen Teilen, z. B. im unteren Schwarzathale, ist den Fichten mitunter die Kiefer beigemengt. Laubwald findet sich im südöstlichen Thüringer Walde nur in kleineren Btfftändenfl; um Schwarzbnrg werden die düsteren Fichten- Waldungen ziemlich oft von lichteren Buchenwäldern unterbrochen. Vielen Ansiedelungen ist der Wald ebenso sehr die Lebensader ihres Daseins, wie anderen Gebirgsorten die Erzgänge oder Heilquellen. Schon durch die Pflege und finanzielle Ausnutzung (Schlagen, Abfahren und Ver- flößenfl) des Waldes wird ein ansehnliches Heer von Arbeitern in Anspruch genommen, und durch die in ihm wachsenden Beerenfl und Pilze wird der Wald zu einem Ernteplatze, der zeitweilig einer nicht geringen Anzahl von Menschen Verdienst gewährt und dadurch ihre wirtschaftliche Lage bessern hilft. Was ist aber das gegen die Verarbeitung des den Waldungen ent- nommenen Holzes! So sehr die Neuzeit auch Lohmüllerei, Köhlerei, Pech- siederei und Rußbrennerei beschränkt hat, so sind sie doch für einzelne Orte immer noch von Wichtigkeit. In den Thälern schallt dein Wanderer das Geräusch der Sägemühlen entgegen, die dem Holze die für den Transport und die Verarbeitung bequemere Form geben, und viele Holzstoffsabriken sind im Gange, um das Holz in einen Rohstoff für die Papierfabrikation u. a. umzuwandeln. Die Hauptbedeutung des Holzreichtnmes für die anwohnende Bevölkerung liegt aber in den fertige Waren liefernden Beschäftigungen, die dadurch hervorgerufen worden sind und teils als Fabrik-, teils und vor allem als Hausindustrie betrieben werden. In Mellenbach, Meuselbach und Ölze ist Kisten- und Schachtelmachereifl zu Hause, Zündholzfabrikation in Kursdorf, * 2 1) Der nordwestliche Thüringer Wald besitzt ausgedehnte Laubholzbestände, namentlich prächtige Buchenwälder; die uni Eisenach (an der Hochwaldsgrotte u. s. w.) gehören zu den schönsten im Innern unseres deutschen Vaterlandes. 2) Die Flößerei ans der Schwarza (Bild!) ist alt und wird auch gegenwärtig, Ivo man ihr den Wagentransport vorzieht, noch lebhaft betrieben; es werden jährlich immer noch mehrere Tausend Kubikmeter Scheitholz verstößt. 3) Besonders werden größere Mengen von Heidelbeeren (zum Weinsärben) und Preißelbeeren gesammelt und nach den größeren Orten am Fuße oder in die benachbarten Städte getragen. In der Nähe der zahlreichen Sommerfrischen werden vor allem Himbeeren, Erdbeeren u. dgl. m. gepflückt. fl In den genannten Orten allein werden jährlich gegen 40 Millionen Schachteln gefertigt, die Kisten nicht gerechnet. Man fertigt Schachteln von jeder Größe, „Pfennig-
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