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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 130

1897 - Leipzig : Wachsmuth
130 Fällen die ganze Familie: dem Vater füllt anßer der Brncharbeit das Be- hauen, Sägen und Spalten des Steines in Rohgriffel zu, das Runden, Sor- tieren u. s- w. besorgen Mutter und Kinder. Die Wochenleistung einer Familie betrügt 20 bis 25000 Griffel; der Preis für das Taufend schwankt zwischen 8o und <90 Pfennigen. Wie erklärt sich nun der eigentümliche Verlauf des Schwarzathales. wie die Entstehung der Thäler überhaupt. Die Thäler — das lehrt schon ihre geographische Verbreitung — sind Werke des rinnenden Wassers. Gewiß haben tektonische Vorgänge, also einfache Schichtenneiguug oder Schichtenstörungen im Sinne der Faltung und des Bruches, dem fließenden Wasser stets zuerst die Richtung der Strömung angewiesen, aber in seltenen Fällen haben sie die heute sichtbaren Hohlsormen der Thäler unmittelbar geschaffen. Dies ist wesentlich das Werk der Erosion, deren Wirkung mittelbar wieder von Krustenbeweguugen beeinflußt ist; denn durch diese wird das Gefälle der erotierenden Kraft in einem Falle verstärkt, im anderen gelähmt, und es werden durch sie Schichten verschiedener Härte und Abtragbarkeit dem Angriffe der erodierenden Kraft zugänglich ge- macht. Die ersten Anfänge der Thalbildung durch Erosion können wir nach jedem Regengüsse beobachten. Das abfließende Wasser schasst sich da im lockeren Boden Rinnsale, die sich — je nach der Steilheit der Oberslächen- neigung — direkt oder auf Umwegen (und mit anderen vereinigt) an den Fuß des Gehänges hiunnterziehen. Würden die Flüsse vom Ursprünge bis zur Mündung auf glatten schiefen Ebenen sich bewegen, so wäre ihr Lauf ein völlig geradliniger. Aber diese Bedingung wird in der Natur nirgends erfüllt. Mannigfache Hinder- nisse oft unscheinbarer Art sind vorhanden, und da das fließende Wasser stets den tiefsten Punkt aufsucht, so behält es (und mit ihm das Thal) selten ans größere Strecken seine Richtung bei, sondern wird häufig von seinem geraden Laufe abgelenkt und gezwungen, in schlangenartigen Windungen (Serpentinen) sich zu bewegen. Bei aller Gewundenheit des Verlaufes aber im einzelnen beharrt der Fluß doch bei seiner mittleren Richtung. Jene Windungen werden um so zahlreicher, je geringer das Gefälle ist?) Die Ursache dieser Schlangenwindungen der Flüsse (und mit ihnen ver- schiedener Thäler) liegt in der Schlängelung des Stromstriches, der Linie, in 0 Es darf hierbei nicht übersehen werden, daß viele Thäler, z. B. auch das der Schwarza, ihren Ursprung auf Zeiten zurückführen, in denen das Bodenrelief ihrer Um- gebungen ein vom heutigen beträchtlich verschiedenes war.
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