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1. H. 1, Abt. 1 - S. 75

1904 - Leipzig : Wachsmuth
75 der im Sonnenglanze schneeweißen Düne zu. Auf Rädern ruhende und in das Wasser vorgeschobene Brücken ermöglichen die Aus- schiffung. Auf der Düne angekommen, nimmt man in einem der zweirädrigen grünen Badekarren Platz, die als fahrbare Zellen an dem herrlichen Badestrande mit seinem festen, stets steinfreien Sandgrunde bereit stehen. Bald hat man sich seiner Kleider ent- ledigt, und schon wird der Karren von kräftigen Fäusten bis knapp ans Wasser geschoben, so daß nur wenige Schritte nötig sind, um sich der Salzflut in die Arme zu werfen. So oft eine breite, schaum- gekrönte Woge einherrollt, begräbt sie einen für einen Augenblick, gleich darauf taucht man wieder empor, um Brust und Arme gekräftigt zu regen in dem rauschenden, brausenden Gischt. Ein solches Bad hat etwas ungemein Erfrischendes und Nervenstärkendes. — Dann geht es wieder in die stille Klause mit den zwei Rädern, man klingelt, und der Karren setzt sich abermals in Bewegung Wieder angekleidet wendet man seine Schritte einer der beiden Gastwirtschaften zu und läßt sich das zweite Frühstück munden. Dann pilgert man hinüber aut die andere, südöstliche Seite der Insel, sitzt in den wunderlichen geflochtenen Strandkörben, vor Wind und Sonne gedeckt, oder streckt sich in den weißen, von der Sonne erwärmten Sand hin und beobachtet das Spiel der Wellen. Doch darf man die Rückfahrt nicht vergessen; denn um zwei Uhr geht das letzte Boot von der Düne ab. Bald danach sind alle Badegäste wieder auf der Hauptinsel versammelt, um die Ankunft der Dampfer zu erwarten und die „Lästerallee“ zu beiden Seiten der Landungsbrücke bilden zu helfen, die die Ankommenden zu passieren haben. Kurze Zeit darauf findet die stets ungeduldig erwartete Ausgabe von Briefen und Zeitungen statt. Später spielt die Badekapelle am Strande, und abends ist wieder Konzert im Konversationshause und spielt eine Schauspielertruppe in dem kleinen Theater. — Helgoland, früher zu Schleswig gehörend, 1807 bis 1890 in englischem Besitze, jetzt preußisch1), umfaßt insgesamt einen Flächen- 9 Kann man auch die Besitzergreifung dieses alten deutschen Eilandes (vergl. S. 71) aus nationalen Gründen mit Freude begrüßen, so darf man doch nicht vergessen, wie teuer sie erkauft worden ist. Der deutsch-englische Vertrag vom 1. Juli 1890 bildet für alle Zeiten einen dunklen Punkt in in unserer Kolonialgeschichte, und sein Endergebnis läßt sich dahin zusammen- fassen, daß wir nichts Wesentliches gewonnen, wohl aber sehr viel verloren haben:
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