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1. H. 1, Abt. 2 - S. 125

1907 - Leipzig : Wachsmuth
125 stark geltend, „Jedes östlich gerichtete Tal zeigt den verschiedenen Wert der schattigen und der sonnenbestrahlten Hänge, am schönsten der tiefe Talzug von Groß-Aupa im Süden der Schneekoppe; auf seiner „Sonnenseite“ verteilen sich die Holzhäuschen weit über die steilen Bergwiesen als auf der gegenüberliegenden Tal wand, wo breite Waldstreifen weit abwärts reichen gegen den Grund.“ Das- selbe gilt von dem Riesengebirge im großen und ganzen. Gerade in dem Gegensätze des breiten dunkeln Waldgürtels seiner nörd- lichen Abdachung und der böhmischen Baudendörfer, die Feldbau und Obstbaumpflege bis zu erstaunlichen Höhen einzubürgern suchen, liegt einer seiner Hauptreize. Der Fuß des Gebirges gehört noch dem Pflanzengebiete der Ebene an, zu deren charakteristischen Bäumen die Eiche und die Kiefer gehören; ihn belebt der Ackerbau. Die natürliche Feldfrucht des armen Bodens und des schon rauhen Klimas ist der Hafer, ernstlich mühen sich aber die Bewohner ab, der rauhen Natur auch noch „das liebe Brot“ abzuringen.1) Die Kartoffel steigt an den Berglehnen so hoch empor wie die geselligen An- siedelungen der Menschen. Oft vertritt die Stelle des Feldbaues der Heuertrag der Wiesen. Diese finden sich in allen Höhenlagen des Gebirges, und infolgedessen ist die Beschaffenheit des Grases und seiner Kräuter sehr ungleich. Man teilt die Wiesen des Riesen- gebirges gewöhnlich in drei Klassen: gute, mittelmäßige und schlechte. Die besten Wiesen sind in der Regel die Tal wiesen. Auf sie folgen die Grasplätze an den Abhängen der Berge, die, damit sie ergiebiger werden, mit der Jauche der Viehställe gedüngt werden müssen. Das schlechteste, magerste Gras bringen die Gras- plätze auf den höchsten Gebirgsflächen, die Hochweiden; denn sie können wegen ihrer großen Entfernung von den Wohnungen und der Unmöglichkeit der Zufuhr nicht gedüngt werden und sind der ganzen Rauheit des Klimas ausgesetzt. Dieses Gras lohnt erst in zwei Jahren die Mühe des Abmähens. Für die besten Wiesen des Riesengebirges werden allgemein die in den Sieben Gründen (S. 117) gehalten; die südliche, von drei Seiten durch die höchsten Berge geschützte Lage dieses gewaltigen Längstales, die vielen Wälder, die eine größere Feuchtigkeit der Atmosphäre bewirken, der hier- aus folgende Reichtum an Quellen und Bächen und das dadurch begünstigte Verwittern des Gesteins und schnellere Urbarwerden *) *) Die Grenze lohnenden Roggenbaues legt Partsch auf 680 m.
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