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1. H. 1, Abt. 2 - S. 126

1907 - Leipzig : Wachsmuth
— 126 des Bodens befördern mehr als anderwärts das Gedeihen des pflanz- lichen Lebens. Daher werden auch hier die Wiesen zweimal des Jahres gemäht und einmal abgeweidet1); bei den übrigen findet nur eine einzige Behauung statt, und dabei gleicht das erhaltene Heu an Güte auch nur dem Grummet jener. In 500 bis 600 m Meereshöhe beginnt die Region der Vor- berge, in der der Nadelwald die Physiognomie der Landschaft beherrscht. Feuchter, schwellender Moosteppich, voll von zierlichen Waldpflanzen und wirrem Heidelbeer- und Farngestrüpp, bildet, unterbrochen von wild umherliegenden Felstrümmern, einen präch- tigen Untergrund für die schlank aufstrebenden, aber schon in Manneshöhe von kräftigen Zweigen umgrünten Stämme mit ihren langen zottigen Moosbärten und den dichten Wipfeln, die mit den schäumenden Wassern um die Wette rauschen. Der bevorzugte Vertreter des Nadelwaldes ist von jeher und wird immer mehr und mehr die Fichte. Als treuer Begleiter mischt sich in allen Höhenlagen in ihre Bestände die Eberesche, und auf günstigerem Boden bildet oft ansehnliche Inseln die Rotbuche. Anmutig quellen dann ihre lichteren Farbentöne hervor aus dem düsteren Waldesgrün. In etwa 1250 m Meereshöhe erreicht der hochstämmige Wald seine obere Grenze, es beginnt die Region des Hochgebirges. Die Bäume stehen nun weniger dicht und nicht mehr frei und stolz zum Himmel strebend; ihre Stämme verlieren den geraden Wuchs, krümmen sich unter dem Drucke der winterlichen Schnee- last (S. 122 Anm. 2) zusammen und beginnen mehr radial mit langen Ästen sich auszubreiten, oft haben ihnen Sturm und Schnee die Krone geraubt. Senken sich die Äste zu Boden und treiben sie, wieder Wurzel greifend, neue niedrige Stämmchen empor, so entsteht eine ausgebreitete, zweighafte Fichtenfamilie. Als charakte- ristischer Vertreter des Baumwuchses tritt die Krummholzkiefer (Pinus pumilio) auf, gewöhnlich als Knieholz bezeichnet. Ihr Stamm wächst zuerst gerade aufwärts, bald aber legen sich die Äste nieder und entwickeln ein radiales Wachstum, so daß einzelne Büsche mit ihren weit um sich greifenden und bisweilen neu Wurzel schlagenden Zweigen runde dichte Strauchmassen von 20 m Durch- messer bei 1 bis 3 m Höhe bilden. Dabei ist alles, Stamm, Äste !) Eine gleiche Ergiebigkeit zeigen die Wiesen der in ihrer Lage mit den Sieben Gründen übereinstimmenden Gegenden des Aupa-, Elb- und Isertales.
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