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1. Aus den Alpen - S. 32

1901 - Leipzig : Wachsmuth
32 bis die Witterung die Auffahrt zur Hauptstation, dem sogenannten 'Niederleger (über 1300 in hoch) gestattet. Hier ist die eigentliche 'Alm mit der Residenz des Senners. Gewöhnlich sind es weitgedehnte ^Grasböden, die sich oft bis ans Geschrösfe hinanziehen und mit den würzigsten Futterkräntern, Marbel und Madaun, bewachsen sind. Im .Hochsommer geht es ans das Hochleger (über 1900 in), wo man etwa .bis Ende August bleibt. Wenn der Herbst anrückt, wenn das schöne Grün der Alpenmatten zu verwelken beginnt, dann rüstet sich der Senne zum Abzug von der 'Alm. Vorerst wandert man mit Sack und Pack aus das Niederleger und bleibt da ein paar Wochen, um das unterdessen nachgewachsene Gras abäsen zu lassen. Dann aber geht es ins Thal. Am Vorabend der „Abfahrt" zünden die Hirten ein lustiges, weit ins Thalgelände hinab- lenchtendes Feuer an. das uralte Flammenzeichen der Gebirgsvölker; das Thalvolk sieht's und lauscht und freut sich der Heimkehr der Herden. 'Beim ersten Morgendämmern rüstet man zum Aufbruche: denn der Weg In das heimatliche Dorf ist weit und oft auch gefährlich, so daß die Herde mit großer Vorsicht geleitet werden muß. Man bepackt das „Almwagerl" .oder, wo man kein solches hat, das Saumpferd und die „Kraxen" mit .den Gerätschaften und allen übrigen Habseligkeiten. Draußen harrt unterdessen schon die brüllende Herde, und nun geht es vorwärts, langsam chinnb über die Halden — dem Thale zu. Ihr Matten, lebt wohl! Ihr sonnigen Weiden! Der Senne muß scheiden, Ter Sommer ist hin. Wir fahren zu Berg, wir kommen wieder, Wenn der Kuckuck ruft, wenn erwachen die Lieder, Wenn mit Blumen die Erde sich kleidet neu, Wenn die Brünnlein fließen im lieblichen Mai. Ihr Matten, lebt wohl, Ihr sonnigen Weiden: Der Senne muß scheiden, Der Sommer ist hin. Drunten hat das wichtige Ereignis der Heimkehr des Viehes das 'ganze Dorf, besonders aber die betreffenden Häuser in Aufruhr gebracht. Die Stallungen werden geputzt, gelüftet, geräuchert, und die Krippen mit reichlichem Futter versehen.
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