Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus den Alpen - S. 46

1901 - Leipzig : Wachsmuth
46 vorbei thalwärts schiebt Z, so häufen sich die stürzenden Trümmer nicht zu Schuttkegeln an, sondern werden zu Schuttwällen ausgezogen, die aus der Seite des Gletschers ruhen. Diese Schnttwülle nennt man Seiten- moränen. Thalwärts werden sie meistens mächtiger, indem sich das Material von den ganzen langen Thalhängen und ihren Schnttrinnsalen nach und nach zu den schon ans den oberen Regionen mitgebrachten Trümmern gesellt. Seitenmoränen von 10 bis 20 m Höhe sind denn auch nichts Seltenes. Liegt die Stelle des Gletschers, wo der Schutt aus ihn gelangt, unterhalb der Schneegrenze, so bleibt der Schult auf der Gletscher- oberfläche als Seitenmoräne liegen und wird nur im Winter vorüber- gehend verschneit. Liegt sie aber im Firngebiete, so wird der Schutt vom später fallenden Schnee für lange Zeit eingebettet; erst wenn er ans seinem Wege abwärts unterhalb der Schneegrenze angelangt ist, be- ginnt er allmähsich herausznschmelzen und erscheint nun ebenfalls als Seitenmoräne ans dem Rande des Gletschers. So werden Seitenmoränen oft erst weit unterhalb ihrer Ursprnngsstelle sichtbar. Schmilzt die Randpartie des Gletschers ab, so können die Seiten- moränen ganz oder zum Teil aus Felsgrund zu liegen kommen und damit der Verfrachtung entzogen werden. In diesem Stadium bezeichnet man sie als Usermoränen. Wo zwei mit Seitenmoränen beladene Gletscher sich wie zwei Flüsse vereinigen — wie auf unserem Bilde der mittlere Aletschgletscher mit dem großen Aletschgletscher —, da legen sich die Seitenmoränen der zusammenstoßenden Wände am Vereinigungspnnkte nebeneinander und bilden so einen einzigen Wall, der die Mitte des vereinigten Gletschers einnimmt, und diesen Wall nennt man dann Mittelmoräne. Sind freilich die zwei zusammenfließenden Gletscher ungleich stark, wie auf unserem Bild, so drängt der stärkere den schwächeren gegen die Seite, und die Mittelmoräne verläuft nicht in der Mitte, sondern seitwärts davon nach dem kleineren Gletscher hin. In gleicher Weise können sich abwärts 0 „Ein Eisteilchen aus der Mitte des Aletschgletschers, an der Grenze von Sammelbecken und Eisstrom bei 2789 m zwischen Dreieckhorn und Faulhorn ge- legen, gebraucht, um die 17 Km Weges bis zum Ende des Gletschers zurückzulegen. 170 bis 200 Jahre; ein Schneeteilchen vom Gipfel der Jungfrau würde etwa 450 Jahre zur Reise bis dorthin gebrauchen" (Heim). Das ergiebt eine mittlere Geschwindigkeit von jährlich etwa 93 m, täglich 26 cm und stündlich 11 mm und entspricht ungefähr der Geschwindigkeit, mit der sich die Sitze des Stundenzeigers, unserer gewöhnlichen Taschenuhren fortbewegt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer