Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus Europa - S. 43

1903 - Leipzig : Wachsmuth
— 43 — 500 Schritt lang und enthält außer einem herrlich beschatteten Spring- brunnen und einem Rasenplätze Kasernen, Wachen, eine Münze, ein Zeughaus, ein Krankenhaus, Bäckereien und einen Marstall. Eine kleine Allee verfolgend, gelangt man endlich zu der eigentlichen, von Soldaten und Eunuchen bewachten Serail-Eingangspforte, dem Mitteltor. Es ist ein Doppeltor; äußerlich zwar mit farbenreichen Verzierungen und vergoldeten Inschriften geschmückt, birgt es in seinem Innern die berüchtigte Henkerstube, in der früher die Großen des Reiches hingerichtet wurden, wenn sie in Ungnade gefallen waren. Hier mußten auch die fremden Gesandten ver- weilen, bis sie zur Audienz beim Sultan gemeldet und zugelassen wurden. Hinter dem Tore öffnet sich der zweite Serailhof. In ihm befinden sich u. a. 9 Küchen und die Speisekammern des Sultans, sowie das Gebäude des Thronsaales (oder Saal des Diwans), in dessen einem Saale der Sultan den fremden Gesandten, durch ein Gitter von ihnen getrennt, Audienz erteilte, während im an- deren der Großvezier den Reichsrat (Diwan) abhielt. In den dritten Hof gelangt man durch das „Tor der Glückseligkeit." Auch in ihm tritt uns das Bild der Verwüstung entgegen und doch birgt er überaus Wertvolles, Unschätzbares in Menge. In ihm befinden sich neben mehreren Kiosken, Moscheen, Bädern u s. w. die Bibliothek des Sultans, die kaiserliche Schatzkammer und — das Gemach des heiligen Mantels. In dieses Zimmer begibt sich der Sultan alljährlich einmal, um die heiligen Reliquien (es sind außer dem Mantel des Propheten noch andere heilige Reste hier aufbe- wahrt) des Islam zu verehren. Gehen wir nun, nachdem wir das Serail wieder verlassen haben, vom Kaisertore nach dem Hafen zu weiter an der Mauer fort, so treffen wir auf ein langes, von einem Vorhofe umgebenes Gebäude, (S. Bild!) das außer der Mauer an einem vorspringenden Winkel derselben liegt. Es heißt die Hohe Pforte, obgleich sich bei ihm kein Tor befindet, durch das man in das Serail gehen könnte. In ihm wohnt der Großvezier; zugleich befinden sich aber auch die Kanzleien aller Ministerien in diesem Gebäude, und es werden in ihm gegenwärtig die Ministerberatungen oder Diwans abgehalten. Nach der anderen Seite wandernd, führt uns der Weg an der Mauer hin an die Sophienmoschee und rechts abbiegend, an die Achmedmoschee. Die Sophienmoschee ist die prächtigste Kirche im Kuppel- (byzantinischen) Baustile. Von Konstantin d. Gr. der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer