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1. Aus Europa - S. 59

1903 - Leipzig : Wachsmuth
59 — zu genießen sie veranlaßt hatte, an den Außenwänden der Propyläen marmorne Bänke zu errichten. „Denn noch immer zeichnet sich die attische Luft durch ihre seltene Klarheit aus, welche die ent- ferntesten Gegenstände in nächste Nähe zu versetzen scheint, noch immer vergoldet die Sonne mit ihrem Schimmer diese edlen Marmor- reste und läßt in der Ferne die Wellen des heiligen Meeres in ihren Strahlen leuchten und glitzern. Zur Linken fällt der Blick auf den Musenhügel mit dem Denkmal des Philopappos aus der Römerzeit und weiterhin auf die Häuser Neu- und Altphalerons, den Hafen und die bergige Halbinsel Munychia, auf den Piräus, auf die dunkle Felswand Salamis und schon am weiteren Horizont auf Äginas Felseneiland, die Küste von Argolis, ja selbst Akro- korinth und die Riesenberge Arkadiens, der Erymanthos und Cyllene, heben sich deutlich zur Rechten vom Firmament ab" (Gülden- penning). Besonders erhebend aber ist dieses Bild im Lichte der untergehenden Sonne, dann bietet sich dem Auge ein Panorama, das man nicht würdiger schildern kann als mit den Worten Lord Byrons: Langsam versinkt, im Scheiden doppelt schön, Die Sonne westlich von Moreas Höh'n, Nicht, wie im Norden, fahlen Angesichts, Nein, wolkenlos, ein Brand lebend'gen Lichts! Auf stiller See die gelben Strahlen glüh'n, Wie zitternd Gold auf dunklem Wogengrün. Auf Hydras und Äginas Felsen lacht Der Gott der Freud' ein letztes „Gute Nacht." Schon küßt der Berge Schatten Finsternis Dein glorreich Meer, unsterblich Salamis! Um blaue Höh'n ein tiefer Purpur glimmt, Der sanft mit weichem Abendlicht verschwimmt, Bis leiser Farbenduft der Gipfel zeigt, Wie sich zum Ziel die Bahn des Gottes neigt, Bis Erd' und Meer verdunkelnd er im Nu Fern hinter Delphis Riff versinkt zur Ruh! Haben wir dieses ewig schöne Bild auf uns wirken lassen, so wandern wir auf der in weitem Bogen allmählich sich, senkenden Fahrstraße hinab. Rechts von uns liegt — westnordwestlich von der Akropolis — der Areopag, die einst so berühmte Gerichts- stätte Athens, von der ja auch nach dem Berichte der Apostelge- schichte (17, 19 fg.) der Apostel Paulus den ihn umdrängenden Athenern vom „unbekannten" Gotte" predigte. Weiter südwärts
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