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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 121

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Restauration und Reaktion (1815 — 1830). 121 gesetzt. Aber schon war in Morea, in Mittelgriechenland, und auf den Inseln Hydra, Spetsa (argol. Küste) und Psara (bei Chios) der Aufruhr ausgebrochen. Auf beiden Seiten wurde der Krieg mit unmenschlicher Grausamkeit geführt (Blutbad von Tripolitsa, Entvölkerung von Chios). Die philhellenische Begeisterung in Europa (Wilhelm Müllers Griechenlieder, Chateaubriand, Lord Byron, -f*in Mesolonghi [Ätolien]) sah in den Führern der Griechen, die zum Teil nur Räuberhauptleute waren, Helden der Freiheit. Trotz der Uneinigkeit der Griechen, die bis zum Bürgerkriege führte, vermochten die Türken des Aufstandes nicht Herr zu werden. Da wandte sich Sultan Mahmud an seinen mächtigsten Vasallen Mehemed Ali von Ägypten. Dieser schickte seinen Adoptivsohn Ibrahim Pascha (1825), der Morea verheerte und Mesolonghi einnahm (1826); und als von einem andern türkischen Feldherrn auch Osthellas erobert war, schien Griechenlands Schick- sal entschieden. Da aber traten Rußland — nach Alexanders Tode und dem Verzicht des nächstältesten Bruders Konstantin (jener hatte nur Töchter) folgte der jüngere Bruder Nikolaus I. (1825 — 55), ein kraftvoller, starrer Despot, der im Gegensätze zu Alexanders Allerweltspolitik das russische Interesse stets fest- hielt, -— Frankreich und England für die Sache der Griechen zu Metternichs Ärger ein: womit thatsächlich die Heilige Allianz gesprengt war (1827). Eine russisch-französisch-englische Flotte erschien, um, ohne die Pforte bekriegen zu wollen, den Sultan, der inzwischen seine Macht durch die Vernichtung der aufstän- dischen Janitscharen geschwächt hatte, zu nötigen den Griechen Selbstverwaltung zu gewähren. Aber die Niederlage der türkisch- ägyptischen Flotte bei Navarin (messenische Küste) (1827) durch diese verbündete Flotte führte zum russisch-türkischen Kriege. 1828 eroberte Paskjewitsch Kars in Armenien; 1829 ging Die- bitsch über den Balkan, drang bis gegen Konstantinopel vor und zwang, nachdem auch Erserum gefallen, den Sultan zum Frie- den von Adrianopel (1829), in dem dieser die Unabhängigkeit Griechenlands anerkennen mufste. Nach vielfachen Wirren und inneren Kämpfen, nach der Ablehnung der Krone durch den Prinzen Leopold von Koburg, nach der Ermordung des Regenten (Kybernetes) Kapodistrias nahm der junge Prinz Otto von Bayern,
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