Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1894 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches (1859 —1871). lo7
neue Aufgabe, die er glänzend löste, war die Beseitigung des
jahrhundertelangen Gegensatzes zwischen Preußen und dem übrigen
Deutschland; sie geschah, indem er wesentliche Forderungen des
liberalen Programms, vor allem das allgemeine, direkte Wahlrecht,
zugestand. Ein weiterer Schritt zur Einigung des gesamten Va-
terlandes war die Reorganisation des Zollvereins; Vertreter der
süddeutschen Regierungen traten zum Bundesrat, Abgeordnete des
süddeutschen Volkes zum Reichstage („Zollparlament“) zur Be-
schlufsfassung über die den ganzen Bund angehenden Zollange-
legenheiten.
5. Der französische Krieg (1870 —1871).
a) Entstehung des Krieges.
a) Die Ursachen zum Kriege lagen in dem die französische
Nationaleitelkeit verletzenden Machtaufschwunge Preußens und
Deutschlands, in den Niederlagen der französischen Politik bei
der Frage der „Kompensationen“ und in Mexico, in der daraus
entspringenden wachsenden Opposition gegen das Kaiserreich, das
zu seiner Erhaltung eines großen äufseren Erfolges bedurfte, in
der Kriegstreiberei der Jesuiten und der von ihnen beherrschten
Kaiserin Eugenie. Hat Napoleon auch zuletzt den Krieg vom
Zaune gebrochen, so trägt nicht er allein die Schuld an ihm,
I sondern die ganze französische Nation. (Victor Hugos verblen-
detes und wahnwitziges Toben gegen Deutschland.)
1. Gleich nach Königgrätz wurde „Revanche pour Sadowa“
das Schlagwort in Frankreich; die öffentliche Meinung forderte
j „Kompensationen“ für die Vergröfserung Preußens. Doch das
! Ansinnen des Botschafters Grafen Benedetti, Rückgabe der 1815
abgetretenen Gebiete, wiesen Bismarck (Scene am Abende des
7. Aug. 1866) und der König selbst auf die Gefahr eines Krieges
j hin zurück. Doch Frankreich war nicht kriegsbereit. Ebenso
scheiterte Napoleons Anschlag auf Belgien durch Bismarcks „dila-
| torische“ Behandlung der Sache und auf Luxemburg. Letz-
teres gehörte nicht dem Norddeutschen Bunde zu, doch lag eine
preufsische Besatzung in der Festung. Napoleon wollte das Land
• dem Könige der Niederlande abkaufen, mufste jedoch davon
, abstehen, da Bismarck die Abtretung als Kriegsfall zu betrachten