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1. Das Deutsche Reich - S. 42

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — Nordsee führten. Gegenwärtig sind sie nur noch streckenweise von schmalen Stromläufen durchzogen; größtenteils werden sie von Sandheiden, Seen (Havelseen), Sümpfen (Luche und Brüche) und Sumpfwaldungen (Spree- wald) ausgefüllt. Die bedeutendsten Sümpfe sind entwässert und in srucht- bares Ackerland verwandelt worden (Netze-, Warthe- und Oderbruch; Havel- ländisches Luch^). — Querthäler verbinden die Thalzüge unter einander und zerlegen den Raum zwischen ihnen in niedrige Plateanflächen. Um die jetzt nach X. gerichteten Stromläufe der Weichsel, Oder, Elbe und ihrer Nebenflüsse mit einander zu verbinden, sind die Thalzüge zur An- läge von Kanälen benutzt worden. Die Oder ist einerseits durch den Finow- Kanal, den Friedrich-Wilhelms- oder Müllroser Kanal und den Planer Kanal mit der Elbe, andererseits durch den Bromberg er Kanal mit der Weichsel verbunden. Welche Neben- und Zuflüsse vermitteln diese Verbindung? Ober- und Unterlauf der Havel sind durch den Rnppiner und den Fehrbelliner Kanal (im N.) und den havelländischen Kanal (im 3.) verbunden. 3. Die Landrücken des nördlichen Höhenzuges umschließen die deutsche Ostseeküste; sie besitzen ungefähr dieselbe Höhe wie die südlichen Landrücken, übertreffen sie aber an Wasserreichtum und Fruchtbarkeit. Zahllose Seen schmücken sie. Die Unterläuse der Weichsel und Oder, sowie das Thal der Trave gliedern den ganzen Zug in vier große Seenplatten: die pren- ßische Platte, die pommersche Platte (Quellgebiet kleinerer Küstenflüsse und der Brahe), die mecklenburgische Platte (entwässert durch die Havel) und die schleswig-holsteinische Platte (entwässert durch die Eider). Die preußische Seenplatte trägt den Spirding- und den Mauersee, aus dem die Angerap, der wichtigste Quellfluß des Pregel, abfließt, die mecklenburgische den Müntz- und Schweriner See. Die schleswig- holsteinische Platte besitzt mehrere tiefe Querfurchen, welche eine bequeme Verbindung der Nordsee mit der Ostsee gestatten (Eiderkanal, Nordostsee- kanal2). 4. Ein fruchtbarer Küstensaum, der durch natürliche Sanddünen geschützt ist, begleitet die»Oftseeküste (f. Abb. 14). In der Osthälfte der Küste verläuft der Dünenwall auf schmalen Landzungen (Nehrungen) oder Inseln, welche große, seichte Strandgewässer, die Haffe, vom Meere trennen; schmale Öffnungen verbinden die Haffe mit der See. Das kurifche Haff wird durch die *) Oder-, Netze- und Warthebruch sind unter Friedrich dem Großen (eine Er- oberung ohne Soldaten), das Havell. Luch unter Friedrich Wilhelm I. entwässert. *) Der Nordostseekanal, das großartigste Wasserbauwerk, das Deutschland bisher in Angriff genommen, ist in den Jahren 1887—1895 unter einem Kostenaufwands von etwa 160 Mill. Jt erbaut. Er ist fast 100 km lang, reicht von Holtenau in der Kieler Bucht (Mündung des Eiderkanals) bis Brunsbüttel an der Elbe und gestattet, bei 8 in Tiefe und 22 m Sohlenbreite, den größten Seeschiffen Durchgang. Die Fahrzeit beträgt 18—24 Stunden.
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