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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
22 — 3. Zwischen Mittelalpen und Jura, Boden- und Genfer See liegt die fruchtbare und seenreiche schweizerische Hochebene, durchflössen von mehreren Neben- und Zuflüssen des Rheins. Die Aare nimmt hier die Wasser des Nenenbnrger und des Bieler Sees auf. Das Klima der Schweiz ist je nach der Höhenlage verschieden, am an- genehmsten in der Hochebene und in der Umgebung der Gebirgsseen. Der Föhn, ein den Schweizer Alpen eigentümlicher warmer Wind, tritt im Winter und Frühjahr am häufigsten auf; er beschleunigt das Schmelzen des Schnees. G 23. Erwerbsquellen. Neben dem unzureichenden Land bau bildet seit den ältesten Zeiten die Almwirtschaft^) eine Hauptbeschäftigung der Be- wohner. Noch immer harrt am Ende des Winters in den Alpenthälern alles ungeduldig der Alpfahrt. Unter Vorantritt des schönsten und stärksten Tieres, der Prächtig geschmückten Heerkuh, wandert die Herde unter Jodeln und Kuh- reigeu der Sennen den Bergen zu, wo Rinder, Schafe und Ziegen den Sommer ohne Stallung verbringen und in ungebundener Freiheit des kurzen würzigen Kräuterwuchses der hohen Almen genießen. Die Almwirtschaft liefert zwar gute Erträge an Butter und Käse; doch müssen Getreide und Schlacht- vieh eingeführt werden. Der Bergbau deckt den Bedarf des Landes an Kohlen, Eisen und Salz kaum zur Hälfte. Trotzdem ist die Industrie mit Hilfe der zahlreichen, zum Antrieb von Maschinen geeigneten Wasserkräfte anf eine sehr hohe Stufe gelangt. In der Ostschweiz blüht die Banmwoll- Industrie, in der Mitte des Landes Seidenweberei und im Juragebiete die Fabrikation von Taschenuhren. Bijouteriewaren, mathematischen und physi- Mischen Instrumenten. Der durch ein ausgedehntes Eisenbahn- und Land- straßennetz geförderte Handel steht auf hoher Stufe. Zur Ausfuhr ge- langen Jndustrieerzeugnisse, Vieh, Butter und Käse. Eingeführt werden Nahrungsmittel, Steinkohlen und die Rohstoffe der Industriezweige. Deutsch- land liefert nach der Schweiz besonders Steinkohlen und Coaks, Metalle und Metallwaren, Getreide, Vieh und erhält dagegen Uhren und Milchprodukte. — Eine gewaltige Einnahmequelle für die Schweizer bildet der ungeheure Fremdenverkehr, der alljährlich über eine Million Meufchen in das Land führt. Neben den Natnrfchönheiten der Alpenwelt locken die zahlreichen warmen und kalten Heilquellen und die Luftkurorte. § 24. Verfassung? Bewohner und Städte. Die schweizerische Eid- genossenschast oder Republik bildet eiueu Bundesstaat von 25 Kantoneu. Die gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat), die vollziehende der Bundesrat, welcher aus einem Präsi- deuten und sieben Mitgliedern besteht. — Die Schweiz gleicht an Größe der *) Gedichte: Alpenlied, von Krummacher; Der Alpenjäger, t>. Fr. v. Schiller.
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