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1. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 5

1905 - Leipzig : Wunderlich
5 und 4. Schuljahre psychologisch nicht zu rechtfertigen ist. _ Man denke beispielsweise an die Verwaltung des heimatlichen Ortes, sowie an manche geschichtliche Begebenheit in der Heimat. Geschichtliche Vorgänge sind, da sie nicht beobachtet werden können, an sich abstrakter Natur, volks- wirtschaftliche Erscheinungen wiederum erfordern zu ihrem Verständnis eine größere geistige Reife, als sie Kinder im 3. und 4. Schuljahre be- sitzen. Darum verlangen wir auch im späteren Sachunterricht auf der Oberstufe, ja bis hinein in die Fortbildungsschule, Raum für heimatkundliche Themen. So kommen wir also zu einer zweifachen Heimatkunde, zu einer in sich geschlof- fenen oder selbständigen auf der Mittelstufe und zu einer ein- gegliederten auf der Oberstufe und in der Fortbildungsschule. Erst wenn beide am Ende der gesamten Schulzeit durchlaufen sind, wird das Kind mit seiner Heimat vollständig bekannt geworden sein, und die wesentliche Aufgabe des heimatkundlichen Unterrichts ist erfüllt. Iii. Ziel des heimatkundlichen Unterrichts. Aus der Stellung der Heimatkunde im Lehrplane ergibt sich natur- gemäß das Ziel des heimatkundlichen Unterrichts,- es ist wie im übrigen Sachunterricht ein dreifaches, ein materiales, ein formales und ein ethisches. 1. Das materiale Ziel. Durch den Unterricht in der Heimatkunde soll der Schüler die Gegenstände und Erschei- nungen der Heimat an sich und in ihrer Wechselwirkung kennen lernen. Die Gegenstände werden gebildet von den Bodenformen, Gesteinen und Erden der heimatlichen Gegend, von den Gräsern, Blumen, Bäumen und Sträuchern, welche die heimatliche Flur bedecken, von den Bächen und Flüssen, die sie durchrauschen, von all den Tieren, die Land, Luft und Wasser beleben, sowie von den Gestirnen, die auf unsere Heimat herableuchten. Hierzu kommen noch die Dinge, die Menschen- geist und Menschenhand schufen, seien es Wohnungen oder Verkehrswege, seien es Maschinen oder Bauwerke, welche dem Wohle der Menschen dienen. Neben dem Räumlichen aber hat die Heimatkunde auch das Zeitliche in den Bereichs ihrer Betrachtung zu ziehen. Sie wird demnach auch Witterungsverhältnisse, Vorgänge in der Luft und am heimatlichen Himmel, wie auch die Erscheinungen aus dem alltäglichen Leben, die Beschäftigung der Bewohner, ihre Sitten und Gebräuche, die Entwicklung des heimat- lichen Ortes beachten. Und doch kommt es im heimatkundlichen Unterrichte nicht allein auf
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