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1. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 8

1905 - Leipzig : Wunderlich
8 Iv. Auswahl und Anordnung des heimatkundlichen Unterrichtsstoffes. Nachdem wir in den vorhergehenden Abschnitten die Stellung der Heimatkunde im Lehrplane gekennzeichnet und die Ziele des heimatkund- lichen Unterrichts aufgestellt haben, können Auswahl und Anordnung der Unterrichtsstoffe nicht sonderliche Schwierigkeiten bereiten. Befassen wir uns nur mit der in sich geschlossenen Heimatkunde des dritten und vierten Schuljahres,' denn die Anordnung der Themen, welche der eingegliederten Heimatkunde zuzuweisen sind, wird ein Lehrplan für Realunterricht iiber- nehmen müssen. Doch sollen in einem besonderen Abschnitte auch nach dieser Hinsicht Fingerzeige gegeben werden. Da die geschlossene Heimat- kunde die Fortsetzung des Anschauungsunterrichtes ist, so ergibt sich natur- gemäß als erste Forderung: Die auszuwählenden Gegenstände, Erscheinungen und Vor- gänge müssen von den Kindern betrachtet und beobachtet werden können. Wir wollen uns vorläufig eine Aufzählung der zur unterrichtlichen Behandlung vorhandenen Objekte ersparen, da sie in großen Zügen am Ende dieses Abschnittes und in ausführlicher Weise in den beigegebenen Lehrplänen erfolgen wird. Geschichtliche Vorgänge aus der Heimat, an die uns vorhandene Denkmäler, Gebäude oder Namen erinnern, werden ans Grund der aufgestellten Forderung erst der eingegliederten Heimatkunde zugewiesen werden müssen. Zwingt jedoch ein Gegenstand oder ein Namen bei der Durcharbeitung der geschlossenen Heimatkunde zu einer geschichtlichen Erklärung, so möge sie ohne jedes wissenschaftliche Beiwerk in kindlich einfacher, leichtverständlicher Weise gegeben werden. Ich denke beispielsweise an das fast in jedem Orte vorkommende Krieger- denkmal. Man braucht hier nur zu erwähnen, daß die Väter und Groß- väter einmal mit dem Könige in den Krieg ziehen mußten gegen ihre Feinde, die Franzosen (wie die Kinder Israel gegen die Philister). Da haben sie tapfer gekämpft, mit Flinten und Kanonen geschossen und mit dem Säbel gefochten. Die Feinde wurden geschlagen und mußten fliehen- ober auch viele von unsern Soldaten sind erschossen und erschlagen worden. Man sagt, sie sind im Kampfe gefallen. Damit wir die, welche aus unserm Orte draußen im Kriege gestorben sind, nicht vergessen, haben wir ihnen ein Denkmal gesetzt. Auch in vielen andern Orten steht ein Kriegerdenkmal. — Für die Jahre, in welchen der Krieg geführt wurde, für die Namen der Heerführer oder etwa der Schlachten haben die Kinder dieser Klassenstufe kein Verständnis. Bei der Auswahl des Unterrichtsstoffes für die Heimatkunde ist weiter zu beachten:
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