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1. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 10

1905 - Leipzig : Wunderlich
10 aber den Stoff nicht so, daß wir im allgemeinen von Bauern und Bauerngütern, von Handwerkern usw. reden. Die Reihenfolge der methodischen Einheiten wird bestimmt durch die Lage des ihnen entsprechenden Anschauungsmaterials zum Beobachter. So ergibt sich naturgemäß folgender Gang: 1. Das Schulzimmer. 2. Das Schulhaus. 3. Der Schulhof. 4. Die nächste Umgebung des Schulhofes. 5. Der Ort (Überblick,- einzelne Teile,- dann mit dem Teile beginnend, in welchem das Schulhaus liegt). 6. Die Umgebung des Ortes. Bei größeren Ortschaften wird man der Unterrichtsgänge wegen gut tun, nach einer kurzen Übersicht über den Ort erst die Ümgebung zu durchforschen, um dann im Winterhalbjahr, in dem sich die Schulwande- rungen des schlechten Wetters wegen oft verbieten, rein örtliche Ver- hältnisse eingehend zu behandeln. Die bei der Betrachtung des heimatlichen Himmels und der klima- tischen Verhältnisse sich ergebenden Vorstellungen werden da eingegliedert, wo sie ungesucht herbeizuziehen sind. So könnte man über die Himmels- gegenden im Anschluß an die Betrachtung des Schulzimmers (vier Wände!) und auch bei einem Unterrichtsgange auf eine Anhöhe reden. Wie die Eingliederung psychologisch erfolgt, und wie die angegebenen größeren Einheiten sich naturgemäß in kleinere, gewissermaßen auseinander hervor- wachsende Einheiten gliedern, zeigen in anschaulicher Weise die beigegebenen Lehrpläne. V. Die methodische Behandlung des Unterrichtsstoffes. Betrachtet man die Entwicklungsgeschichte des gesamten Volksschul- unterrichts vom methodischen Standpunkte aus, so lassen sich im ganzen drei Phasen unterscheiden, welche im gewissen Sinne auch der Vorbildung des Lehrerstandes entsprechen. Die erste Phase zeigt uns den Schul- unterricht als Handwerk. Der „Schulmeister" war entweder gar nicht für seinen Beruf vorgebildet, oder er hatte sein Handwerk unter An- leitung eines älteren Schulmannes erlernt. Der Zweck seiner unterricht- lichen Tätigkeit war lediglich die mechanische Aneignung des Lehrstoffes, die meist durch Vor- und Nachsagen erreicht wurde. Nach und nach bildeten sich bei der unterrichtlichen Praxis gewisse Regeln aus, nach denen sich das Lehrverfahren richtete, und so wurde in der zweiten Phase das Handwerk zum Kunsthandwerke, ja zur Kunst. Während man bisher allein Wert darauf gelegt hatte, daß ein bestimmtes Etwas angeeignet würde, berücksichtigte man jetzt schon Mittel und Wege, mit denen man
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