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1. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 19

1905 - Leipzig : Wunderlich
19 aber wieder zurück und schlossen Zwickau nochmals ein. Aber sie ver- mochten der wohlbewachten Stadt nichts anzuhaben. Der Zwickauer Büchsenmeister hatte ein großes Feuerrohr auf den Turm der Kirche „zu unsrer lieben Frau" schaffen lassen, lud mit Blei umgossene Steine hinein und schoß nun mit dieser Kanone gegen die andringenden Feinde. Da mußten die Hussiten unverrichteter Sache wieder abziehen. Ergrimmt darüber brannten sie die Vorstädte von Zwickau vollständig nieder und wandten sich dann über Reichenbach und Plauen nach Franken und Bayern, wo sie überall fürchterlich hausten. Nun konnten die nach Zwickau geflüchteten Planitzer in ihren Heimatsort zurückkehren. Mit Schaudern sahen sie die Verwüstungen. Viele Häuser waren gänzlich niedergebrannt, die andern zertriimmert und ausgeraubt. Das Schloß war zum großen Teil eine Ruine, in welcher noch die ermordeten Bewohner umherlagen. Mehrere Jahre dauerte es, bis die Spuren des Hussitenkrieges vertilgt waren. Die Bewohner aber dachten noch lange mit Schmerz und Trauer an den Schreckenstag von Planitz. Perl, Oberplanitz. (4. Schuljahr.) 10. Silberstraße. Wer würde bei Nennung dieses Namens nicht unwillkürlich an die reichen Silberschätze erinnert, die einst der Schneeberger Bergbau lieferte! Daß beide tatsächlich in Beziehung zueinander stehen, läßt sich wohl ohne weiteres erraten. Um aber genaueren Aufschluß hierüber zu er- langen, müssen wir uns im Geiste in jene Zeit zurückversetzen, in welcher der Silberbergbau in Blüte stand. Damals sah es hier allerdings noch etwas anders aus als jetzt. Ein schmaler, ausgefahrener, holpriger Weg führte am Rittergute und den wenigen mit Schindeln oder Stroh gedeckten Häuschen vorüber. Doch war diese Straße für den Verkehr sehr wichtig,- denn sie bildete die Verbindung zwischen „Zwickau und dem Gebirge- ja selbst Kirchberg war auf sie angewiesen. Über die Mulde gelangte man auf einer hölzernen Brücke. Diese war aus starken Stämmen zusammengefügt, an den Seiten mit Brettern verschlagen und überdeckt und gehörte zu den besten Brücken- bauten in weiter Ümgegend. In jener Zeit mußte sie von dem Rate der Stadt Schneeberg im Stande erhalten werden, wofür derselbe als Ent- schädigung Zoll und Brückensteuer (25 Gulden jährlich) von dem Amte Zwickau zu bekommen hatte. In den Talniederungen zogen sich Äcker und Viehweiden hin, während weiter hinauf noch dichter Wald die aanze Gegend bedeckte. 2*
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