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1905 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Jochen, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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aber wieder zurück und schlossen Zwickau nochmals ein. Aber sie ver-
mochten der wohlbewachten Stadt nichts anzuhaben. Der Zwickauer
Büchsenmeister hatte ein großes Feuerrohr auf den Turm der Kirche „zu
unsrer lieben Frau" schaffen lassen, lud mit Blei umgossene Steine
hinein und schoß nun mit dieser Kanone gegen die andringenden Feinde.
Da mußten die Hussiten unverrichteter Sache wieder abziehen. Ergrimmt
darüber brannten sie die Vorstädte von Zwickau vollständig nieder
und wandten sich dann über Reichenbach und Plauen nach Franken
und Bayern, wo sie überall fürchterlich hausten. Nun konnten die
nach Zwickau geflüchteten Planitzer in ihren Heimatsort zurückkehren.
Mit Schaudern sahen sie die Verwüstungen. Viele Häuser waren
gänzlich niedergebrannt, die andern zertriimmert und ausgeraubt.
Das Schloß war zum großen Teil eine Ruine, in welcher noch
die ermordeten Bewohner umherlagen. Mehrere Jahre dauerte es, bis
die Spuren des Hussitenkrieges vertilgt waren. Die Bewohner aber
dachten noch lange mit Schmerz und Trauer an den Schreckenstag von
Planitz.
Perl, Oberplanitz.
(4. Schuljahr.)
10. Silberstraße.
Wer würde bei Nennung dieses Namens nicht unwillkürlich an die
reichen Silberschätze erinnert, die einst der Schneeberger Bergbau lieferte!
Daß beide tatsächlich in Beziehung zueinander stehen, läßt sich wohl
ohne weiteres erraten. Um aber genaueren Aufschluß hierüber zu er-
langen, müssen wir uns im Geiste in jene Zeit zurückversetzen, in welcher
der Silberbergbau in Blüte stand.
Damals sah es hier allerdings noch etwas anders aus als jetzt. Ein
schmaler, ausgefahrener, holpriger Weg führte am Rittergute und den
wenigen mit Schindeln oder Stroh gedeckten Häuschen vorüber. Doch
war diese Straße für den Verkehr sehr wichtig,- denn sie bildete die
Verbindung zwischen „Zwickau und dem Gebirge- ja selbst Kirchberg war
auf sie angewiesen. Über die Mulde gelangte man auf einer hölzernen
Brücke. Diese war aus starken Stämmen zusammengefügt, an den Seiten
mit Brettern verschlagen und überdeckt und gehörte zu den besten Brücken-
bauten in weiter Ümgegend. In jener Zeit mußte sie von dem Rate der
Stadt Schneeberg im Stande erhalten werden, wofür derselbe als Ent-
schädigung Zoll und Brückensteuer (25 Gulden jährlich) von dem Amte
Zwickau zu bekommen hatte. In den Talniederungen zogen sich Äcker
und Viehweiden hin, während weiter hinauf noch dichter Wald die aanze
Gegend bedeckte.
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