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1. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 29

1905 - Leipzig : Wunderlich
drang, brach er bald darauf nach Böhmen auf. Doch die fürchterliche Krankheit hatte auch ihn erfaßt. Er starb im Schlosse Troschenreuth bei Adorf am 30. August 1633. Sehnlichst hatte er nach einem lutherischen Geistlichen verlangt, der ihm Trost spenden sollte- doch meilenweit war keiner zu finden. Da sprach der Lehrer zu Sachsgrün dem Sterbenden die letzten Trostworte zu. Die Leiche des Feldherrn wurde im Schloßhofe zu Troschenreuth begraben und ein Jahr später in die Heimat des Toten, nach Dänemark, übergeführt. Zacher, Vielau. (6. Schuljahr.) 16. Stadt und Dorf im dreißigjährigen Kriege. Laut und feierlich tönten die Glocken von St. Marien über die alte Handels- und Tuchmacherstadt Zwickau, und zahlreich und freudig folgten die Bürger dem Rufe der ehernen Zungen. Gemessenen Schrittes, geschmückt mit der Amtskette, kamen die hochmögenden Ratsherren, um am heutigen Festtage das neue Ratsgestühl in der Kirche zum ersten Male zu benutzen. Aus allen Stadtteilen nahten die ehrsamen Tuch- machermeister mit ihren Frauen, Kindern und Knappen. Keiner wollte fehlen. Galt es doch den Tag, an dem vor hundert Jahren der große Reformator Luther sein Werk begann, würdig zu feiern. Dicht gedrängt saßen die Andächtigen in dem alten, herrlichen Gotteshause und lauschten den Worten des Geistlichen. Mit großer Freude vernahmen sie, welchen Siegeszug die Lehre Luthers durch die deutschen Lande im Laufe der hundert Jahre unternommen hatte. Aber bange Sorge zog auch in die Herzen vieler ein, als sie hörten, wie schwer die Protestanten im benach- barten Böhmerlande bedrängt würden. Die Drangsale des Schmalkal- dischen Krieges waren noch nicht vergessen, und schon drohte ein neuer Religionskrieg. Die beherzteren unter den Bürgern nahmen die Nachrichten ruhiger auf- denn Zwickau war eine starke Festung, allenthalben gut geschützt. Daß die Stadt in einem Kriege verschont bleiben würde, war nicht anzunehmen,- denn ihre wichtige Lage und die Wohlhabenheit ihrer Bürger hatte von jeher die Feinde angelockt. Die Befürchtungen der Zwickauer sollten sich bald erfüllen. Schon im nächsten Jahre brach der Krieg aus, der nun dreißig Jahre lang in Deutschland wütete und das deutsche Reich vollständig zu Grunde richtete. Bis zum Jahre 1631 hatte Zwickau wenig zu leiden, desto mehr aber in den folgenden Jahren. Der berüchtigte kaiserliche General Holk, der furcht- bare Wallenstein und andere besetzten die Stadt und hausten darin und in der Umgegend in furchtbarer Weise. Dazu kam noch die Pest, die weder Freund noch Feind verschonte und Tausende von Menschen hinwegraffte. Besonders
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