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1. Die deutschen Kolonieen - S. 15

1900 - Breslau : Handel
15 Klima. Der südliche Wendekreis durchschneidet Deutsch-Südwest- nfrifn wenig südlich von seiner Mitte. Die Nähe des Meeres wirkt um so mehr abkühlend, als die ans der antarktischen Region kommende Benguela (bengwela)-Strömung an der Küste entlang nach Norden zieht, Der Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur ist ein sehr bedeutender. Erstere steigt bis zu 45 0 C., letztere macht das Thermometer unter deu Gefrierpunkt sinken. — Jene Polarströmung ist auch für die Niederschlagsverhältnisse der Kolonie von Wichtigkeit. Die von den vorherrschenden Südwestwinden herbeigeführten Dünste verdichten sich nämlich infolge der über jener bewirkten Abkühlung und fallen schon dort als Regen herab. Die bereits ihres Feuchtigkeits- gehalts beraubten Luftströmungen streichen dann über die heiße Küstenebene hiuweg, ohne derselben Regen bringen zu können. Die hohen Gebirge des Innern gewähren jedoch die Möglichkeit einer Abkühlung der Luftströmungen, und dort fällt wieder Regen, freilich nur in geringer Menge. Derselbe ist in den nördlicheren Gegenden am reichlichsten. Er rauscht unter heftigen Gewittern herab. Dann füllen sich die vertrockneten Flußläufe, ja, sie vermögen oft die Massen nicht zu fassen, so daß die Flüsse abkommen und das Land über-' schwemmen. Aber in der trockenen Jahreszeit lösen sich fast alle Flüsse in eine Reihe von Tümpeln ans, oder das Bett liegt ganz trocken da, wenngleich durch Graben in demselben noch Wasser zu erlangen ist. Jene gewitterreiche Regenzeit folgt dem Höchststande der Sonne. Der Termin des letzteren ist für die südliche gemäßigte Zone unsere Wintersonnenwende, und kurz vorher und nachher durch- schreitet die Sonne den Zenith in dem benachbarten Gürtel der Tropen. — Fast in allen Orten Dentsch-Südwestasrikas ist das Klima ein gesundes; auch Deutsche vermögen sich dort ohne Schaden für ihre Gesundheit dauernd aufzuhalten. Pflanzen- und Tierwelt, Erzeugnisse. Das Küstengebiet hat ein wüstenähnliches Aussehen. Fast aller Pflanzenwuchs fehlt. Nur hin und wieder verraten einige kniehohe Sträucher das Vorhandensein von Grundwasser. In einer Entfernung von etwa 100 km von der Küste, beim Eintritt in das Gebiet der Sommerregen, ändert sich jedoch das Landschastsbild zum Besseren. Dasselbe stellt im Süden weite, mit Büschelu vou hartem, laugem Gras bewachsene Steppen dar. Im mittleren Teil sind dieselben mit Streisen von manns- hohem, undurchdringlichem Gebüsch durchsetzt. Au der Nordgrenze geht die Steppe iu Tropeuwald und anbaufähiges Land über. Unter den Nutzpflanzen sind mehrere Akazienarten zu nennen, deren Harz- ausschwitzungen Klebgunimi liefern. Die ausgedehnten Gras- und Buschsteppen bieten die Vorbediuguugeu zum lohnenden Betrieb der Weidewirtschaft und Straußenzucht. Dem Wassermangel läßt sich
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