Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutschen Kolonieen - S. 19

1900 - Breslau : Handel
19 stein nagt, sind hier die zahlreichen Flüsse bestrebt, immer neue Schlamininseln ins Meer hinauszubauen. Aus dem Gewirre vou Wasser und Schlamm erhebt sich hart am Rande des Meeres plötzlich ein mächtiger Gebirgsstock, das Kamernngebirgc. Es ist vulkanischen Ursprungs und als das nördlichste Glied der vou deu Guiuea-Juselu gebildeten Vulkan- reihe zu betrachten. Dem entspricht anch seine Streichungslinie, die von S.s.w, nach N.n.o. gerichtet ist. Lavaausbrüche haben seit Menschengedenken nicht mehr stattgefunden. Das Gebirge erreicht eine Höhe vou 4000 m. Der Gipfel trägt bisweilen eine leichte Schneedecke. Überwältigend ist der Anblick des Gebirges besonders vom Meere aus. Vou den Eingeborenen wird der Gebirgsstock Monga ma Loba, d. i. Götterberg, genannt, da er ihnen als Wohnsitz ihrer Götter gilt. Den Küsten streifen nmgiebt in Form eines Halbkreises ein Hügelland, der Rand des Hochlands des Innern. Dasselbe liegt 700 —1200 m über dem Meere. Gebirgszüge sind ihm aufgesetzt. Nach Norden hin flacht es sich zum Tsadsee ab, nach Südosten hin senkt es sich zum Kongobecken. Bewässerung. Eiue Reihe wasserreicher Flüsse und Ströme ent- wickelt sich aus dem Hochlande und stürzt zur Küsteuebeue iu schäumenden Katarakten herab. Letztere beeinträchtigen die Schiffahrt, die auf deu Unterlauf beschränkt ist. Der Campo ist ein unbedeutender Küsten- slnß. Dagegen ist der Nyong ein stattlicher Strom, dessen Mündung leider durch eine Barre fast versperrt wird. Die bedeutendste Wasser- ader der Kolonie ist jedoch der Lom. Derselbe empfängt rechts den Sanaga und deu wasserreichen Mbam, bildet die über 30 in hohen Edeasälle und ist aus dem Unterlans für Seeschiffe fahrbar. Von seinen Mündungsarmen gehen zwei uumittelbar in den Busen von Biasra, während der nördliche seine Wasser dem Kamernnslnß zuführt. In denselben ergießen sich auch der kürzere Luugasi, der Wuri und der Mungo, der in seinem schiffbaren Unterlauf den Ostabfall des Kamernngebirges begleitet. An der Westgrenze fließt der Rio del Rey, ein unbedeutender Bach, in das Ästuar seines Namens. Der Bernte, et» mächtiger Strom und zugleich eine wichtige Verkehrsader, führt die Wasser des Berglandes Adamaua dem Nigir zu, wodurch der Handel jener reichen Gegend an die Engländer verloren geht. Die Nordostgrenze begleitet auf eine weite Strecke bis zu seiner Mündung in den flachen Tsadsee der Schari. Von dem Wechsel des Wasser- standes jenes abflußlosen Wasserbeckens wird das deutsche Gebiet wenig betroffen, da das Süduser hoch ist. Die Südostecke der Kolonie gehört bereits zum Gebiet des Kongo.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer