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1900 -
Breslau
: Handel
- Autor: Tschauder, Franz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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beherrschten Stämmen der Sudanneger aufgedrängt haben. Für die
Verbreitung des Christentums sind Missionäre thätig, die anch Schulen
eingerichtet haben. Zudem giebt es zwei gut besuchte Regiernngs-
schulen, au deueu deutsche Lehrer für die Verbreitung deutscher
Sprache und Kultur thätig sind.
Kultur. Die Sklaverei ist noch fast allgemein. Bei den
Küstenstämmen besteht dieselbe jedoch nur in sehr gemilderter Form.
Die Fnlbe sind gefürchtete Sklaveusäger. Vielweiberei herrscht überall.
Die Frauen werden gekauft und sind die Sklavinnen ihres Mannes.
Kleidungsstücke und Schmnckgegenstände sind die bei den Negervölkern
üblichen. Die Berührung mit den Europäern hat bei den Reicheren
vielfach europäische Kleidungsstücke und Geräte iu Aufnahme gebracht.
Unter den Bantustämmen des Südostens kommt anch noch Menschen-
fresserei vor.
Drtc. Hauptort der Kolonie ist Kamerun am linken Ufer des
gleichnamigen Flusses. Die „Stadt" besteht aus mehreren Neger-
dörfern und zählt an 10 000 Einwohner. Sie ist der Sitz des
deutschen Gouverneurs und Hauptstation der 530 Mann starken
Schutztruppe. Die Mannschaften der letzteren sind Westafrikaner, die
Befehlshaber Deutsche. In Kamerun liegt der um die Erwerbung
der Kolonie hochverdiente Afrikareisende Nachtigal begraben. Viele
deutsche Kaufleute, besonders das Hamburger Haus Woermaun, haben
hier ihre Faktoreien. Die Dampfer der Woermann-Linie gelangen in
24 Tagen von Hamburg nach Kamerun. Viktoria, an einer schönen
Bucht am Fuße des Kamerungebirges gelegen, hat einen botanischen
Versuchsgarten. Das iu gesunder Gegend am Abhänge des Kamerun-
gebirges liegende Buöa ist die Erholnngsstation der Europäer. Das
Innere des Landes ist noch wenig erschlossen.
Iv. Togo.
Lage. Togo liegt in Ober-Guinea und nimmt den westlichen
Teil der von der Nigir- bis zur Voltamüuduug sich erstreckenden
Sklavenküste samt dem dazu gehörigen Hinterlande ein. Der Null-
Meridian (Greenwich) schneidet das Land.
Grenzen. Es grenzt im Norden und Osteu au das französische
Kolonialgebiet an der Sklavenküste, im Süden auf einer mir 52 km
langen Strecke (Linie Hamburg—lübeck) an deu Atlantischen Ozean,
im Westeu an die britische Kolonie an der Goldküste. Der Abstaud
der Nordgrenze von der Küste ist nicht geringer als die Ausdehnung
Portugals vou Norden nach Süden.