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1. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 19

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 anderes Bild bietet das Küstengebirge. Neben großen landschaftlichen Schönheiten, als prächtigen Wäldern, rauschenden Wasserfällen, zeigen große Gebiete überraschende Fruchtbarkeit. Kokospalmen, Tabak, Baum- wolle, Vanille gedeihen hier vorzüglich. Die dahinter liegenden Savannen sind öde, trockene Grassteppen, nur hin und wieder von Gebüsch unterbrochen. Das Gras wird mannshoch, steht aber nicht dicht, sondern in einzelnen Büscheln zerstreut. Die Landschaften am Kilima-Ndscharo sind fruchtbar wie ein Garten Gottes. Am wert- vollsten für die Eingebornen ist hier die Banane, die ihnen in ihren Früchten, Blättern, Stengeln, Blattfasern und in ihrem Safte ohne Arbeit einen wahren Segen in den Schoß schüttet. Zu den fruchtbarsten Landschaften gehört unstreitig auch das Konde- land, ein Gebirgslaud am Nordufer des Nyafsa, mit prächtigen Wald- und Wiesenflächen, fruchtbarem Kulturboden und gesundem Klima. Auch die Tierwelt Ostafrikas ist eine fehr reiche. Sümpfe und Flüsse wimmeln von Fischen und Krokodilen; am Ufer stampft das afrikanische Flußpferd seine Pfade, sinnend stehen die Reiher am Ufer, und prächtige Eisvögel und Schreiadler flattern über dem Waffer. In den Bergen schleichen Hyänen und Schakale umher, während sich auf den Bäumen allerhand Affen tummeln. Die Savannen wimmeln von den verschiedensten jagdbaren Tieren, Antilopen, Zebras und Büffeln. Da durchzieht eine Straußenherde die Ebene, dort eilen flüchtige Giraffen zum Wassertümpel, in welchem Löwen und Panther schon aus ihre Beute lauern. Viehzucht giebt es im eigentlichen Sinne des Wortes in Deutsch- Ostafrika nicht, nur Ziegen und Hammel halten die Eingebornen als Schlachtvieh. Klima. Das Klima Deutsch-Ostafrikas ist im allgemeinen un- gesund, doch vermag sich der Europäer, falls er ganz regelmäßig lebt, eine Reihe von Jahren ohne Nachteil für seine Gesundheit hier aus- zuhalten. Freilich eine wirkliche Ansiedelung der Deutschen ist außer in den Gebieten des Kilima-Ndscharo und einigen der Küstengebirge, die gesundes Klima haben, hier nicht möglich. Überall herrscht Fieber, und obgleich die höher gelegenen Gegenden im allgemeinen gesünder sind, so ist man doch auch hier nicht vor der gefährlichen Krankheit sicher. Ostafrika hat drei Jahreszeiten, die Regenzeit, eine kalte und eine trockene. In der kalten sinkt das Thermometer bis auf 10° C; in der trockenen, die vom August bis Oktober dauert, dagegen steigt es oft bis 30° C, jedoch niemals darüber. Die Bevölkerung. Eine ganze Menge von Völkerstämmen bewohnt die weiten Gebiete unserer ostafrikanischen Kolonie. Sie gehören fast alle zu der großen Völkerfamilie der Bantn, d. i. Menschen, wie sie sich selbst im Gegen- sah zu anders gestalteten Menschen nennen. Zumeist wohnen sie in 2*
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