1886 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Thomas, Alfred
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Donau — Dreiherrnspitze.
hinzu). Den Germanen wurde aus dem
fremden Klang eine deutsch tönende
Tuonawa, Tuona we, Tônaw, weibl., weil
awa, aue, Wasser, Fluß weiblich
ist. Egl. stellt p. 379 zu diesen Fluß-
namen noch den Rliodanus. Er
giebt zur Erklärung das kelt. rlio,
schneller Lauf und clan, F1 ufs. (?)
Eine andere Erklärung für Rliodanus
giebt Buck., s. Roth. Als letztes
Glied dieser Kette von Namen schliefst
sich der italische Tanarus an.
Donau s. Don.
Donauwörth s. Werth.
Donnersberg, höchste Erhebung
des Hardgebirges, in älterer Form
Thoneresberg, bedeutet Berg Thu-
nars, Donars, der hier seine be-
sondere Verehrung genofs. Zeus 9.
Doomik, Stadt in Belgien, in
älterer Form Dornach, gehört zu alts,
ags. an. thorn, ahd. dorn, Dorn,
Dorngebüsch. Forst. A. N. Ii.
1461.
Dora s. Thür.
Dor (logli e s. Thür.
Doris, Jcoqîç, Landschaft in Grie-
chenland, stellt Curt. 238 mit ôqvç,
Baum, Eiche, óqo¡jlú, Gehölz,
òóqv, Holz, Balken zusammen, also
Holzland, Waldland, so dafs die
Jwqieïç unseren Holsaten entsprä-
chen.
Dortmund. Die alten urkund-
lichen Formen führen nach Woeste
„Was bedeutet der Name Dortmund?"
auf die Bedeutung Droh wall,Droh-
damm; Dortmund war eine Feste
Wittekinds. Egl. Üb. d. geg. St.
405.
Duilhs, Nbflfs. der Saone, be-
deutet der schwarze Fluß, vom
kelt. dub, schwarz. Ausi. 313.
Hehn. Kulturpfl. 298. — Buck. 168
führt den Namen auf den Stamm
dub, duv, dov, den er zu dein kymr.
dwfr=dub-r, Wasser, Bach setzt.
Dover s. Tauber.
Downs s. Dün.
Döbeln, Stadt im Königreich Sach-
sen, führt Hey Slav. O. 18 auf altsl.
dqbu, poln. dqb, wend. dub, die
Eiche zurück. Auf denselben Stamm
geht auch der Name des Dammsees
in Mecklenburg und Pommern, eben-
so wie die im östlichen Deutschland,
namentlich in Ost- und West-Preu-
fsen, häufig vorkommende Ortsbezeich-
nung Damerau und Damerow, s.
auch Kühnel I. 15.
Draclieiiselilund s. Bocca.
Drau, Nebenflufs der Donau, bei
den Alten Dravos oder Dravus, geht
auf die Wurzel drct, laufen, eilen,
(skr. drâva, Flufslauf), also der
eilende Fluß. Umlauft 50. Zur
Charakterisierung der beiden Zwil-
lingsströme Drau und Sau sagt ein
kroatischer Spruch : Drava druje,
Sa va suje = die Drau reifst ein,
die Sau schwemmt an. In demsel-
den Sinne schreibt Plinius: Dravus
e Noricis violentior, Savus e
Carnicis placidior. A. E. Seib.
Ii. 139. Eine andere Ableitung die-
ses Flufsnamens s. bei Durance.
Drawidas = die gegen Süden
Wohnenden nennt der später ein-
gewanderte Hindu die nach Süden
gedrängten dunkelfarbigen Urbewoh-
ner Indiens. Egl. 156.
Dreiherrnspitze, Berg in den
Tauern, war einst der Grenzpfeiler
zwischen den Gebieten dreier Herren :
des Erzbischofs von Salzburg, des
Herzogs von Kärnten und des Grafen
von Tirol. Noch giebt es eine zweite
Dreiherrnspitze, die Cima dei tre
Signori, an der Quelle des Noce,
wo vormals ebenfalls drei Länderge-