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1913 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Brinkmann, Matthias
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ii. Geographische Beobachtungen.
Die geographische Beobachtung bildet zunächst den Hauptangelpunkt
des heimatkundlichen Unterrichtes. Unter Beobachten verstehet',
wir das absichtliche, allseitige Anschauen erdkundlicher Verhält-
nisse. Ein solches Schauen vertieft die Eindrücke und macht sie zu einem
persönlichen Erlebnisse, so daß sie mit größerer Klarheit und Deut-
lichkeit eingeprägt werden. Das dauernde Haften wird auch dadurch
erleichtert, daß der Lernende das Gelernte mit seinen konkreten Beob-
achtungstatsachen dem Geistesbesitz eingefügt hat. Da das absichtlich herbei-
geführte erdkundliche Sehen eine selbständige Geistesarbeit bedeutet, wird
der Beobachter das Geschaute höher bewerten, das Interesse, der Motor
des Geistes, treibt die Seelenkräfte zur Arbeit an. Das rechte Beobachten
aber ist eine Kunst und bedarf wie jede andere Kunst der Anleitung.
Diese erste Anleitung zum planmäßigen Beobachten, wie es vom Schüler
auch außerhalb der Unterrichtsstunden erfolgen soll, geschieht auf gemein-
samen Schulspaziergängen im heimatkundlichen Unterricht. Hier ist
die Beobachtung allgemeineren Charakters und erstreckt sich über das ganze
Gebiet erdkundlicher Anschauungen. Auf den höheren Stufen wählt sich
die Beobachtung speziellere Einzelgebiete zu vertiefender Erfassung.
1. Heimatkundliche Ausgänge.
a) Notwendigkeit der Ausgänge.
„Begriffe ohne Anschauungen sind hohl", erst recht ist die Mitteilung
von Kenntnissen auf der Jugendstufe ohne Anschauen und Erleben Geistes-
ballast und züchtet Worthelden, denen die eigenen Gedanken fehlen, heran.
Der heimatkundliche Unterricht als Freiunterricht bietet zum wirk-
lichen Kennenlernen der Heimat die beste Gelegenheit. Wie interessant ist
ein solcher Unterricht, wie leuchten die Augen der Kleinen, wenn ein Aus-
gang angekündigt wird. Klassengänge bilden in der Tat auf der Mittel-
stufe der Volks- und Mittelschulen und in den Vorschulklassen höherer
Schulen das lebensvolle, lebenweckende Prinzip des ersten erd-
kundlichen Unterrichtes. Die ganze Aufmerksamkeit wird auf das zu
Sehende konzentriert, die im Geiste vorhandenen Vorstellungen stehen
gewissermaßen auf dem Sprunge, bereit, sich mit dem Neuen zu verbinden
und dies dem Geistesschatz als bleibenden Besitz zuzuführen. „Wir sollen