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1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 14

1913 - Leipzig : Wunderlich
14 das Verhalten am Orte der Besichtigung an unsere Schüler richten. Die Resultate des Erfahrungszuwachses werden nach Schluß der Besichtigung zur freien Verwendung in Naturkunde und Geographie zusammengefaßt und geordnet. Die Beobachtungen geben ferner einen recht brauchbaren Stoff für freie Niederschriften, Aufsätze und die freien Vorträge der Schüler. 3. Schülerwanderungen. Die bis jetzt besprochene Beobachtungstätigkeit des Schülers bezieht sich auf die nähere Umgebung des Schulortes. Soweit es die Verhältnisse gestatten, wird der „Arbeitsunterricht" auch die unmittelbare Beobachtung entfernter Landesgebiete durch Schülerwanderungen, auch mehr- tägige Schülerfahrten pflegen. Als Ziele der Wanderung dienen besonders typische Landschaften und von der Natur mit reicher Schönheit ausgestattete Gegenden, um dadurch den erdkundlichen Vorstellungskreis zu erweitern und Liebe zum Vaterlande in den jungen Herzen zu wecken. Wandereindrücke prägen sich für das ganze Leben ein, und noch lange wird der Wanderschüler freuderfüllt von den Erlebnissen seiner Fahrt erzählen. Zur Aufrechterhaltung des Frohsinns auf der Wanderung gehört, daß man den Schülern nicht allzuviel zutraue. Kilometerrenner kommen nicht zum vollen Genuß der Landschaftsschönheiten. 20 bis 30 Kilometer mögen im allgemeinen als Tagesleistung genügen; mittags mache man eine Pause von 21/2 Stunden. Auf einer Wanderfahrt begegnete ich einem Berliner Lehrer, der sich mit einer Reihe von Schülern auf einer mehr- tägigen Reise durch Thüringen und das Harzgebiet befand. Einen Schüler hatte er bereits heim senden müssen, zwei andere lehnten sich völlig apathisch in die Wagenecke, das frische Jungenleben war allen entwichen. Die Tages- leistung war dieselbe, die ich bei glühender Sonne unter Anstraffung aller Kräfte mit Seminaristen vollführt hatte. Wir standen am Ende der Fahrt, der Berliner Herr aber hatte die Wanderung eben begonnen. Jede Wände- rung mit kleineren Zöglingen muß genau bis in die Einzelheiten vor- bereitet werden, der Leiter muß volle Gewißheit haben, daß die Erreichung eines Tageszieles keine übermäßige Anspannung der Kräfte verlangt. Die Reise soll eine wirkliche Erholung sein. Eine dreitägige Wanderfahrt brachte Hildesheimer Seminaristen an das Weserufer, von Kassel (Wilhelmshöhe) über den Zusammenfluß der Werra und Fulda zur ?orta Westfalica. Eine viertägige Wanderung führte durch die Lüneburger Heide, durch das Gebiet des Naturschutzparkes, über Hamburg und durch den Sachsenwald. Eine andere dreitägige Ferienreise trieb unsere Wandervögel nach Süden zur Wartburg, über den Jnselsberg und den Kyffhäuser. Die kleineren Halbtags- oder Tagestouren machen bekannt mit den Reizen der weiteren Umgebung des Schulortes und erstrecken sich bis zum Harz und zum Hermannsdenkmal. Es empfiehlt sich, die Tagesausflüge plan- mäßig zu gestalten, damit die Schüler im Laufe der Jahre die typischen
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