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1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 23

1913 - Leipzig : Wunderlich
23 empfehlen ist die Mitführung eines Thermometers auf Lehrausflügen ins Bergland, z.b. zu einer Brockenfahrt, um die Temperaturabnahme bei steigender Höhe exakt nachprüfen zu können. Mit der geothermischen Tiefenstufe macht das Absteigen in einen Schacht bekannt. Schon im windstillen, grundgeschützten Keller ist die größere Wärme wahrnehmbar. Auffallend jedoch steigert sich die Temperatur auf einer Schachtfahrt bei zunehmender Tiefe. Im Winter fuhren wir bei 0° in einen Kalischacht. Je tiefer man gelangt, desto merk- licher ist die Wärmezunahme. Der Steiger gibt die Tiefe des Stollens auf 700 m an, das Thermometer weist hier 22° auf. Die Festsetzung der geothermischen Tiefenstufe auf ca. 30 m wird ohne große Mühe berechnet. Die Schachtfahrt brachte ferner die Zunahme des Luftdruckes bei anwachsender Tiefe durch den immer stärker werdenden Druck auf das Trommelfell zum Bewußtsein. Welches Gefühl werden wir erst haben beim Auffahren in den blauen Himmel oder beim Besteigen hoher Berge! Hier ist die Darbietung eines O.uellenlesestückes über die Empfindungen gelegentlich eines Aufstieges auf die Höhe eines Alpenberges am Platze. Die Luftdruckabnahme ermöglicht die Höhenmessung, bei ca. 10,5 m Erhebung fällt das Barometer um 1 mm. Dieser Wert ist nicht immer derselbe, denn bei zunehmender Wärme dehnt sich die Luft aus und wird daher leichter. Der Luftdruck desselben Ortes muß mithin kleiner werden. Noch ein anderes Moment kommt in Betracht. Temperaturgrade beein- flussen auch insofern die Barometerstände, als das Quecksilber des Luft- druckmessers selbst durch die Wärme ausgedehnt wird. Um richtige Ver- gleichswerte zu bekommen und die Abweichungen der Feststellungen der amtlichen Wetterkarte von unseren Beobachtungsresultaten zu verstehen, werden die festgestellten Barometerstände auf 0 0 C und auf den Meeres- spiegel reduziert. Hildesheim liegt 92 m über dem Meeresspiegel. Wird der mittlere Barometerstand auf 760 mm angegeben, so würde der Luft- druck für Hildesheim um 92: 10,5 = annähernd 81/2 mm geringer, also 15\1/2 mm sein. Am 19. August 1912 zeigte das Barometer bei einer Temperatur von 19° C 765 mm Luftdruck an. Nach besonderen Tabellen, die die Beeinflussung des Standes bei verschiedener Temperatur und ver- schiedener Höhenlage wiedergeben, läßt sich der Stand auf o°C und auf den Meeresspiegel zurückführen. Bei 19° C und 765 mm ergibt nach der Reduktionstabelle die Zurückführung auf 0° C 765 — 2,4 = 762,6 mm. Die Reduktionstabelle auf den Meeresspiegel zeigt an, daß bei 19 ° C und 765 mm Luftdruck sich dieser bei einer Höhe von 11,4 m um 1 mm er- niedrigt. Zur Reduktion des auf 0° 0 berechneten Standes von 762,6 mm auf den Meeresspiegel, wäre demnach 92:11,4 = beinahe 8,1 hinzuzu- zählen = 770,7 mm. Der Luftdruck ist ferner wie die Temperatur von Windrichtungen abhängig. Solche meteorologischen Wechselverhältnisse erschließen sich dem Schüler am besten, wenn systematisch betriebene Klassen- beobachtungen angestellt werden. Den Mittelpunkt dieser Arbeits- leistung bildet das Beobachtungsbrett auf dem Schulkorridor. Das
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