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1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 28

1913 - Leipzig : Wunderlich
28 nisse der Heimat richtig geschaut und in Wechselbeziehungen gesetzt sind. Das Betrachten der Wetterkarten veranschaulicht auf das beste die klimati- sehen Lagen des europäischen Festlandes. Welch ein Unterschied herrscht nicht bezüglich des Klimas zwischen den Ortschaften der Küste und des russischen Binnenlandes, Orte derselben Breitengrade haben vollständig abweichende Wärmegrade und Luftdruckstärken. Warum? Die Antwort ist praktische Erdkunde. Der physikalische Unterricht übermittelt das Ver- ständnis der Hilfsinstrumente (Thermometer, Barometer, Hygrometer, Regenmesser), die Erdkunde schreitet zur praktischen Anwendung auf heimatlicher Erde. Vernünftige Arbeitsteilung läßt die Zuteilung der meteorologi- schen Arbeit zum erdkundlichen Unterricht nicht minder als gerechtfertigt erscheinen. Die Disziplinen des Naturunterrichtes bieten allzu reiche Gelegenheit zur Selbstbetätigung des Schülers; dem Tummelplatze des Selbsttuns im Unterrichte der Erdkunde sind bedeutend engere Grenzen gezogen, besonders auf den höheren Stufen, wo die meteorologische Beob- achtung mit dem größten Erfolg betrieben werden kann. 5. Astronomische Beobachtungen. Die geologische Beobachtung lehrte die Morphologie der Erd- oberfläche begreifen, die meteorologische Beobachtung führte ein in die Vorgänge des Luft- und Wolkenringes der Atmosphäre. Die astronomische Beobachtung leitet uns hinweg von der Erde in die unendlichen Himmelsweiten und läßt uns staunend die Wunder des Himmelszeltes betrachten. „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre." Doch wer richtet in unserer hastenden Zeit den Blick nach oben und schlürft unter dem weiten stern- funkelnden Himmelszelte, in Betrachtung versunken, aus dem immer vollen Becher wahrer Naturfteude und beseligender Ruhe! Wenige Wahr- heitssucher sind es. Erobere man der Jugend das Traumland des Märchens mit seinen glitzernden Sternen und rauschenden Wäldern zurück! Die astro- nomischen Belehrungen packen jedes Kind, besonders dann, wenn man die Schüler selbst schauen läßt und ihren Geist auf den Flügeln unserer leb- haften Schilderung durch die Weiten der Sternenwelt führt und ihn auf einzelnen Himmelskörpern zu genauerer Betrachtung verweilen läßt. In erster Zeit, auf der Stufe der Heimatkunde, wird man allerdings mit seinen Zöglingen nur in der Welt der Erscheinungen leben. Später kommt dann das Abstrahieren vom Sinnfälligen und, losgelöst von unserer Erde, das geistige Schauen der wirklichen Verhältnisse. Sofern das erstere in Betracht kommt, ist die Beobachtung anwendbar, zur Erklärung der wirklichen Bewegung bedarf es der Versuche, der Skizze und des belebenden Wortes. Wir werden bei Besprechung der Versuche darauf zurückkommen. Hier handelt es sich um das Beobachten der Erscheinungen und Bewegungen am Himmel.
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