Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 30

1913 - Leipzig : Wunderlich
3-0 Sonne gegenüber: Vollmond. Er erhebt sich bei Sonnenuntergang und ist während der ganzen Nacht zu beobachten. Nun wird bestimmt, um wieviel der Mond täglich später aufgeht. Resultat: ca. 1 Stunde. Schließ- lich erhellt er nur mehr als letztes Viertel die zweite Hälfte der Nacht und geht endlich nach 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten (synodischer Monat) mit der Sonne zu gleicher Zeit als Neumond auf. Das Entfernen des Mondes und der Sonne gegen Osten erklärt, wie bei der Sonnen- finsternis der Mond an der Sonnenscheibe vorbeiziehen muß. Die Sonnen- finsternis vom 17. April 1912 zeigte das Vorübergehen von Westen nach Osten. Solche besonderen Erscheinungen, Mond- und Sonnenverfinsterun- gen, Sternschnuppenfälle (9.—12. August, 1z.—14. November), Kometen, Dämmerungsphänomene werden eingehend in der Klasse vorbereitet, damit sich die Beobachtung möglichst fruchtbringend gestaltet. Die monatlichen Vorgänge und Erscheinungen am Himmelsdome verzeichne der Lehrer auf der Beobachtungstafel oder bringe Zeitungsausschnitte über den Sternen- Himmel im betreffenden Monat auf der Tafel an. Sicherlich wird dieser Hinweis anregen zur Betrachtung des gestirnten Himmels. Die Kinder lernen auch auf das Wandern und Wechseln der Schatten achten. Zur Herstellung einer Sonnenuhr als Hausaufgabe rege man die Schüler an. Die Orientierung am Sternengewölbe ist nicht allzu schwierig, aber interessant und e r b a u e n d für das ganze Leben. Den Polarstern, den großen Bären, das Siebengestirn, die Sterne der Milch- straße, den Orion und Sirius der Winternacht, das Bootessternbild mit dem Arktur des Sommerhimmels sollte jeder auffinden können. Um die Stellung der Gestirne angeben zu können, wird man Belehrungen ein- flechten über den Meridian des Ortes, der durch Zenit und Nordpol geht. Der Vertikalkreis läuft durch Stern und Zenit. Auf dieser Linie bezeichnet die Höhe den Abstand des Sternes vom Horizonte. Azimut ist die Winkel- größe, die durch den Vertikalkreis eines Gestirnes und unseren Meridian begrenzt wird, also der Abstand des Gestirnes von unserem Südpunkt am Horizonte. In Schulen mit gehobenem Bildungsziel unterstützen drehbare Sternkarten das Betrachten des gestirnten Himmels. Beobachtungen zu den verschiedenen Jahreszeiten geben einen Einblick in das Kreisen der Gestirne um den Polarstern. Die Zirkumpolarsterne sind bald eingeprägt. Die Bewegung dieser Sterne um die Himmelsachse in der Nähe des Polar- sternes wird am auffälligsten bei dem Sternbild des großen Bären. Im Frühling bis in den Sommer hinein sind die unteren Räder gegen Abend nach Süden gerichtet, und der Löwe erscheint unter dem Bären. Im Herbst und Vorwinter sieht man den Himmelswagen umgekehrt am Nordhimmel. Wie aber ist die Beobachtung des Abend- und Nachthimmels anzu- stellen, da die Unterrichtszeit in die Tagesstunden fällt? Der Lehrer versammele abends ab und zu seine Schüler auf dem Schulplatze, auf dem Exerzierplatz oder in den Stadtparks und rege die Kinder ferner an, zu Hause vom Boden aus oder auf dem freien'felde den Blick nach oben zu richten. Öftere Beobachtungen belehren auch
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer