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1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 37

1913 - Leipzig : Wunderlich
37 Fensterbank. Dann wird dem einen Glase Salz zugesetzt. Das Wasser dieses Gefäßes klärt sich schneller. Salzhaltiges Wasser fördert auch dio Verwittmmg an den Meeresküsten, wie Kalksalpeter den Zerfall des Mauerwerkes begünstigt. Hartes Wasser sondert beim Kochen den Kesselstein an den Wänden an. Bodenbakterien erzeugt man in einem Glase mit gekochtem Wasser, dem etwas Fleischbrühe und Ackererde zugesetzt wird. Wird die Mischung nochmals gekocht und dann verkorkt, so tritt keine Bakterien- bildung ein. Die Nitrobakterienknötchen der Leguminosen lassen sich an den Wurzeln einer Erbse oder Bohne, die man in der feuchten Erde eines Einmacheglases keimen läßt, auffinden. Zur Veranschaulichung der Verwitterungserscheinungen wird der bekannte Versuch der Einwirkung einer Wurzel auf eine Marmorplatte angestellt. Wo eine Marmorplatte fehlt, stellt man sich die erforderliche Platte aus Kalksteinen her, die man anfeuchtet und aufeinanderreibt, bis eine glatte Oberfläche entstanden ist. Durch Putzpulver wird die Platte noch mehr geglättet. Im angefeuchteten Erdreich eines Blumentopfes er- zeugen die Wurzelspitzen einer Bohne kleine Rillen auf der Platte am Boden des Topfes. Wie Salzsäure Kalk zersetzt (Kreide und Salzsäure im Wasserglas), so wirkt eine Ausscheidung der Wurzel auf den Marmor (kohlensaurer Kalk) ein. Vermöge dieser Säureausscheidung vermag die Pflanze eine chemische Auflösung des Gesteines herbeizuführen. Daß sie auch durch mechanische Krafteinwirkung das Gestein lockern kann, sehen wir gelegentlich eines Ganges nach einer überwachsenen Felspartie, wo Wurzeln den steinigen Boden durchwachsen haben und infolge des be- ständig zunehmenden Dickenwachstumes steinbrechend wirken. Eine Eiche an der dicken Sandsteinmauer biegt die fest gefügten Steine allmählich auseinander. Ein frischer Bruchstein werde ins Freie gelegt. Bald siedeln sich darauf Flechten an. Diese bereiten den Moosen den Boden und an genügend feuchten Stellen finden sich auf der Mooshumusschicht bald verschiedene Krautpflanzen ein (Steinlabkraut, Sauerklee, Farne, Heidel- beere). Die Ergebnisse der Verwitterung werden an einem Granitgestein beobachtet. Stark erhitzte Gesteine werden im Wasser rissig. Eine mit Wasser gefüllte Flasche zerspringt in kalter Winternacht; Eisbildung in den Spalten der Gesteine zersprengt dieselben. (Versuch mit einem fugenreichen Kalkstein.) Im Winter vertreten „Schneearbeiten" die „Sandarbeiten" des Sommers. Da werden munter Städte und Landschaften plastisch heraus- gearbeitet, z.b. Festung, Alpenzug, Pyramiden von Gizeh, das Massen- gebirge des Oberharzes. In dem Schnee wird der heimatliche Flußlauf herausmodelliert, typische Kulturgegenstände werden gebaut. Billig ist das Material, reichlich die Gelegenheit, groß die Lust der Bildner; für Klassenarbeiten recht geeignet. Der mit Ton ausgefüllte und geglättete Steinhaufen an der Land- straße, über den Wasser ausgegossen wird, versinnbildet die Entstehung
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