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1. Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Unterricht - S. 52

1913 - Leipzig : Wunderlich
52 vornehmen. In den hier dargelegten Fällen konnte nur die halbe Erdbahn zur Anschauung gebracht werden. Doch läßt sich auch die ganze Erdbahn mit der geschlängelten Mondlinie aufzeichnen. Dann wird vom Aufhänge- punkte eine längere Stange zur Mitte der Tafel führen, wo sie die Sonne trägt, die wiederum die Erde an sich fesselt. Die Richtung des verbindenden Drahtes ist die Richtung der Anziehungskraft. Die Möglichkeit der An- Wendung in horizontaler und vertikaler Richtung, auf der liegenden und aufgestellten Schultafel, erhöht den Wert des einfachen Apparates. Meines Wissens darf diese Anordnung eines ein- fachen Erd- und Mondapparates zur Klassen- und Einzelbenutzung die Bezeichnung als Neuheit für sich beanspruchen. Vertiefendes Nachdenken wird den Lehrer noch andere praktische Zu- sammenstellungen finden lassen. Ein einfaches Horizontarium wird er sich vielleicht aus Drähten herrichten. Das Studium des genannten Werkes von Diesterweg und der Mangschen Apparate können ihm manche beachtenswerte Fingerzeige geben. Diesterweg spricht als Schulmann in seiner klassischen „Populären Himmelskunde" noch immer durchaus neu- zeitlich zu uns und entrollt darin vor unseren Blicken ein weites Gebiet praktischer Selbstbetätigung. Die Beobachtung des Himmelsraumes durch ein Fernrohr wird in den wenigsten Fällen möglich sein, einmal wegen des hohen Preises, dann wegen ungünstiger Lichtverhältnisse. Immerhin sind auch an mittleren Schulen Schulfernrohre von 150 bis 200 Mark im Gebrauch. Die Be- trachtung der Mondgebirge, der Sonnenflecken, der Saturnringe, der Jupitermonde, der Venusphasen vermittelt als interessantes Himmels- kundliches Arbeiten eine genauere Kenntnis der Wunder des Weltenraumes. Nachwort. Nicht das Arbeiten selbst, die manuelle Tätigkeit an sich, kann uns Hauptzweck sein, wohl aber Mittel zum höheren Zweck des Handelns. Mögen die neueren Selbsttätigkeitsbestrebungen niemals das zu An- fang genannte letzte Hauptziel aus dem Auge verlieren. Nicht, um die Schüler zu betätigen, fordern wir von ihnen die Tat. Spielerei ist auch ein Tun. Die übermäßige Betonung des werktätigen Prinzipes kann leicht dazu führen, jedes Schülertun als hochwichtig in der modernen Zugend- erziehung anzusehen. Das Leben fordert in allen Berufen harte ernste Arbeit. Darauf soll die Schule vorbereiten, um der zunehmenden Ver- weichlichung vorzubeugen, sie sei „eine Stätte, erdröhnend von Arbeit". Arbeit ist zielbewußtes Handeln. Das Ziel jeder Schularbeit kann nur sein: kraftbildender Unterricht.
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