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1913 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Brinkmann, Matthias
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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vornehmen. In den hier dargelegten Fällen konnte nur die halbe Erdbahn
zur Anschauung gebracht werden. Doch läßt sich auch die ganze Erdbahn
mit der geschlängelten Mondlinie aufzeichnen. Dann wird vom Aufhänge-
punkte eine längere Stange zur Mitte der Tafel führen, wo sie die Sonne
trägt, die wiederum die Erde an sich fesselt. Die Richtung des verbindenden
Drahtes ist die Richtung der Anziehungskraft. Die Möglichkeit der An-
Wendung in horizontaler und vertikaler Richtung, auf der
liegenden und aufgestellten Schultafel, erhöht den Wert des
einfachen Apparates. Meines Wissens darf diese Anordnung eines ein-
fachen Erd- und Mondapparates zur Klassen- und Einzelbenutzung die
Bezeichnung als Neuheit für sich beanspruchen.
Vertiefendes Nachdenken wird den Lehrer noch andere praktische Zu-
sammenstellungen finden lassen. Ein einfaches Horizontarium wird
er sich vielleicht aus Drähten herrichten. Das Studium des genannten
Werkes von Diesterweg und der Mangschen Apparate können ihm manche
beachtenswerte Fingerzeige geben. Diesterweg spricht als Schulmann in
seiner klassischen „Populären Himmelskunde" noch immer durchaus neu-
zeitlich zu uns und entrollt darin vor unseren Blicken ein weites Gebiet
praktischer Selbstbetätigung.
Die Beobachtung des Himmelsraumes durch ein Fernrohr wird in
den wenigsten Fällen möglich sein, einmal wegen des hohen Preises, dann
wegen ungünstiger Lichtverhältnisse. Immerhin sind auch an mittleren
Schulen Schulfernrohre von 150 bis 200 Mark im Gebrauch. Die Be-
trachtung der Mondgebirge, der Sonnenflecken, der Saturnringe, der
Jupitermonde, der Venusphasen vermittelt als interessantes Himmels-
kundliches Arbeiten eine genauere Kenntnis der Wunder des Weltenraumes.
Nachwort.
Nicht das Arbeiten selbst, die manuelle Tätigkeit an sich, kann uns
Hauptzweck sein, wohl aber Mittel zum höheren Zweck des Handelns.
Mögen die neueren Selbsttätigkeitsbestrebungen niemals das zu An-
fang genannte letzte Hauptziel aus dem Auge verlieren. Nicht, um die
Schüler zu betätigen, fordern wir von ihnen die Tat. Spielerei ist auch
ein Tun. Die übermäßige Betonung des werktätigen Prinzipes kann leicht
dazu führen, jedes Schülertun als hochwichtig in der modernen Zugend-
erziehung anzusehen. Das Leben fordert in allen Berufen harte ernste
Arbeit. Darauf soll die Schule vorbereiten, um der zunehmenden Ver-
weichlichung vorzubeugen, sie sei „eine Stätte, erdröhnend von Arbeit".
Arbeit ist zielbewußtes Handeln. Das Ziel jeder Schularbeit kann nur
sein: kraftbildender Unterricht.