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1. Landschafts-, Völker- und Städtebilder - S. 11

1892 - Halle a.d.S. : Schroedel
11 die mitten im kämpfenden Flusse stehen gebliebenen Felsen-Ruinen. Eben da der Rhein den Anlauf zum Hinabspringen nimmt, stemmen sich ihm drei Felsblöcke entgegen, welche hoch aus der Wand emporragen. Auf dem mittleren, dem Überfahrtsselsen, den man mittelst Nachen von unten her erreichen und besteigen kann, steht eine schirmartige Bedachung. Ein vierter niedriger Felsen auf dem rechten Ufer ist durch die neue Turbinen- anlage (der Aluminium-Fabrik) dem Falle entzogen worden. Von einem fünften, stets überströmten Felsen, der sich, anderen Beschreibungen zufolge, an der Lauffeuer Seite befinden soll, kann keine Rede sein. Das ganze Fallbett ist zerklüfteter Fels, der bei hohem Wasserstande eben unsichtbar ist. Ein in den Wasserfall hinausgebautes gußeisernes, balkonartiges Gerüst mit Schutzwänden von Holz auf dem linken Üfer am Fuße des Falles, die Fischetz genannt, gewährt die vorteilhafteste Stellung, um den ganzen vollen Eindruck des erhabenen Schauspiels mit einem Male zu genießen. Weiter oben, unterhalb des Schlosses Laussen, liegen „Känzli" und der eiserne Pavillon, zwei weitere Aussichtspunkte auf den Fall an demselben linken Ufer. Fast noch großartiger ist der Anblick des Wassersturzes in seiner ganzen Breite von der unterhalb des Falles auf einer Insel im Rheine liegenden Schaffhausener Staatsdomäne „Schlößchen Wörth", die durch eine Brücke mit dem rechten Ufer verbunden ist. Schon oberhalb des Sturzes, wo eine Eisenbahnbrücke mit Fußsteig über den Strom führt, mußte sich dieser in ein enges Felsenbett zwängen lassen, aus dem zahllose Klippen emporstarren. Darüber schäumend vor Unmut, gelangt er mit starkem Gefälle in die Nähe der Felszacken, wo der Fall, obwohl erst allmählich beginnt. Mit gewaltiger Eile schießt er auf die Felsblöcke los, an denen sich sein Fall bricht, der eben jetzt geschehen soll. Beim Anprallen gegen die Felsen zerstäubt ein Teil seines Wassers und steigt als dichte, weiß aufsiedende Nebel-Wolke in die Höhe, ein anderer bildet siedenden, schäumenden Gischt, ein dritter wälzt sich in großen Massen über den Felsriegel und gelangt, ein „immer donnernder Donner", hinab in den Kessel, wo „cs wallet und siedet und brauset und zischt, Wie wenn Wasser und Feuer sich mengt, Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt Und Flut auf Flut sich ohn' Ende drängt." (Schiller.) (Nach K. Simrock u. a., mit Zusätzen nach eigener Anschauung.) Der Rheingau. Kennt ihr den schönen goldnen Rhein Mit seinem Duft und Sonnenschein, Mit prächt'ger Strömung seiner Wogen, Von Berg und Felsen kühn umzogen? Mit seinen Burgen, hoch und luftig, Und sagenreich und rebenduftig? Dort weht ein Odem lebensprühend, Dort tönen Lieder jugendgliihend, Und Weinesdüfte wonnig quellen Weit auf des schönsten Stromes Wellen. (O. Roquette.)
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