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1. Nationale Erdkunde - S. 57

1911 - Straßburg i.E. : Bull
1. Großbritannien und Irland. 57 Ja bis ins eigene Land hinein verfolgt der deutsche Gegner den englischen Kaufmann, und gerade Englands Äauptindustrie, die der Wolle und Baumwolle, wird am stärksten getroffen, denn England ist ein wichtiger Markt für deutsche Gewebe. Dagegen hilft heute keine Abwehr mehr. Einst wollten die Engländer unsere Waren durch den Stempel „Made in Germany" in Verruf bringen. Äeute ist dieses Made in Germany die allerbeste Empfehlung, so daß schon der Vorschlag gemacht wurde, den Stempel zu ersetzen durch den Vermerk „Nicht britisch". Sollte sich England eines Nebenbuhlers wie Deutschland nicht zu entledigen versuchen? Muß es nicht fürchten, immer mehr Absatzgebiete mit dem unbequemen „Emporkömmling" teilen und so am eigenen Wohlstand Schaden leiden zu müssen? Mancherlei hat England schon unternommen, um die deutsche Ausdehnungskraft einzudämmen und in Schranken zu halten. Eine ganze Reihe von Bündnissen und „Einverständnissen" hat es mit anderen Staaten geschlossen; es hat Deutschland unter den Völkern zu vereinsamen, kalt zu stellen versucht, und mit ziemlichem Erfolge. Das Deutsche Reich kann sich heute in der Welt nur mit größter Vorsicht rühren und muß stets den Einspruch Englands sürchten. Das lehren besonders Türkisch-Asien und Marokko. Die englischen Einkreisungsversuche sind schließlich Gewaltmittel, nicht ungefährlich für England selbst, weil sie zuletzt eine kriegerische Stimmung bei uns und über dem Kanal erzeugen müssen. Ein friedliches Mittel zur Sicherung der Sandels- und Weltstellung Englands haben dann englische Männer zu sehen geglaubt in der Gründung des Britischen Zollvereins. Diese Männer sagen so: Auch Eng- land hat (wie Deutschland) eine viel größere Einfuhr als Ausfuhr. Es müßte also in steigendem Maße der Schuldner des Auslands werden, wenn nicht die Zinsen seines im Auslande angelegten Kapitals und die Gewinne seiner Schiffahrts-Gesellschasten den Unterschied ausglichen. Soweit wäre also die Lage noch gut. Es kommen aber zwei Amstände hinzu, die sür England eine Gefahr bedeuten. Alle großen Mächte belegen gewisse auswärtige Industrie- Erzeugnisse und Rohstoffe beim Eintritt in ihr Land mit einem Zoll. England allein erhebt vorläufig keine Zölle; es ist „Freihändler." Wenn also die englischen Waren in den sremden Ländern mit einem Zoll belegt werden, muß der englische Warenabsatz weniger
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