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1. Nationale Erdkunde - S. 108

1911 - Straßburg i.E. : Bull
108 Ii. Europa. 6. Die Schweiz. Rings um Deutschland herumgelagert finden wir Landesteile und ganze Länder, die einst in den Zeiten des alten Deutschen Reiches mit dem heutigen Deutsch- land zusammen einen Staat bildeten, Länder, deren Bewohner die deutsche Art bis zum heutigen Tage bewahrt haben. Zu ihnen gehört auch die Schweiz. Wie so manches Glied des alten Reiches hat auch sie sich staatlich vom Reiche getrennt, weil dieses ihr in ihren Kämpfen keine Linterstützung zuteil werden ließ. In den Burgunderkriegen (1476 und 1477) wandten sich die Eidgenossen an die süddeutschen Nachbarn um Äilfe in dem Kampf gegen den „Äasser gemeiner teutscher Nation", den Burgunderkönig; aber ihre Äilferufe verhallten unge- hört. Das weckte in den Schweizern den Entschluß, künftig auf sich selbst gestellt, nur eigener Kraft zu vertrauen. In jenen schweren Tagen hat sich die Eidgenossenschaft innerlich vom Reiche gelöst. Der westfälische Friede schnitt auch das äußere Band zwischen ihr und dem Reiche durch. Trotzdem blieben die Schweizer, was sie vorher gewesen, Deutsche, denn eine Arkunde verwandelt den Menschen nicht. Jahrhundertelang, bis in unsere Tage hinein galten und gelten im Reiche die schweizerischen Dichter als unsere eigenen, bekannten und bekennen sich die besten und edelsten Schweizer zur deutschen Familie. Erst die Gründung des Deutschen Reiches hat die Schweizer uns etwas fremder lassen. Man fürchtete ganz unbegründeterweise, das Reich, das in drei großen Kriegen seine Einheit geschmiedet hatte, würde auf Eroberung sinnen, und man liebte doch in echt deutscher Art seine staatliche Unabhängigkeit. So kam es, daß man seither öfter aus Schweizermund in deutschesten Lauten beteuern hörte: Wir sind keine Deutschen. Man meint damit, man wolle nicht zum Deutschen Reiche gehören. Ihrer Bevölkerung nach ist nämlich die Schweiz zum weitaus größten Teile deutsch. Von den 3,316 Millionen Schweizern sprechen 2,313 Millionen deutsch (68,9 °/0), 0,731 Millionen französisch (22%), 0,221 Millionen italienisch (6,7%), 0,039 Millionen romanisch (1,2 %). Der Rest entfällt auf andere Sprachen. Von den 22 Kan- tonen sind 15 rein oder doch vorwiegend deutsch, das sind zunächst
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