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1. Nationale Erdkunde - S. 164

1911 - Straßburg i.E. : Bull
164 Iii. Amerika. nicht so lange in Benutzung wie bei uns, bedarf also nicht so aus- giebiger künstlicher Düngung wie der unsere. (Deutschlands Land- wirtschaft gibt jährlich 300 Millionen Mark für Düngemittel aus.) 2. Bei der Größe der amerikanischen Ackerwirtschaften ist eine aus- gedehnte Verwendung von Maschinen möglich. In Kalifornien, wo ein völlig ebener Boden sich unabsehbar hinzieht, bearbeiten Ernte- Maschinen, riesengroße Mäh- und Dreschmaschinen täglich 40 ha, mähen, führen ein, dreschen, reinigen und verpacken die Ernte in 1000 bis 1500 Säcke. „Wandelnde Kornfabriken" hat man diese Maschinen genannt. Durch sie werden die teuren menschlichen Arbeits- kräfte gespart. (Vergl. damit deutsche Landwirtschaft, meist kleine Bauerngüter.) Äeute werden die Getreidepreise der Welt in Chicago festgesetzt. (Deutsche Getreidezölle.) Zu alledem kommt noch, daß das Klima in den Vereinigten Staaten auch noch den Anbau von Mais gestattet. Aber noch glänzender als in der Maisernte, der wir ja gar keine Zahlen gegenüberzustellen haben, steht sich die amerikanische Land- wirtschaft in einem anderen sehr wichtigen Erzeugnis: das ist in Baumwolle. Während wir jährlich rund eine halbe Milliarde Mark für Rohbaumwolle ans Ausland zahlen müssen, damit unsere Fa- briken arbeiten können und das Äeer unserer Arbeiter Beschäftigung hat, ist die Anion in der glücklichen Lage, zwei Drittel der gesamten Welternte an Baumwolle selbst erzeugen zu können. Naturgemäß schreibt sie auch die Preise für Baum- wolle vor. 1899 kostete das Psund Baumwolle noch 0,30 Mark, heute schon 0,80 Mark. Bei einer Preissteigerung von nur 0,20 Mark pro Pfund zahlt Deutschland mit seinem Bezug von 860 Mil- lionen Pfund im Jahre 170 Millionen Mark mehr für seine Roh- baumwolle. Die Amerikaner können uns demnach durch eine Preissteigerung eine Steuer auflegen, gegen die wir kein Mittel der Abwehr in bänden haben. (Vergl. unsere Kolonien und die asiatische Türkei.) Und vorläufig müssen wir noch amerikanische Baumwolle haben. Das amerikanische Baumwollenland ist in den Südstaaten der Anion, nördlich des Golfs von Mexiko, zu suchen. Äier reiht sich Plantage an Plantage. Die Arbeiter sind meist Neger. New- Orleans und Galveston sind die Verschiffungshäfen für Baum- wolle. Endlich liefert die amerikanische Landwirtschast der Südstaaten noch Tabak (Virginien und Kentucky) und ist auch in diesem
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