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1. Nationale Erdkunde - S. 169

1911 - Straßburg i.E. : Bull
169 Mark. Während aber unsere Einfuhr aus England sich auf 976 Mil- lionen Mark belief, erreichte die aus den Vereinigten Staaten den ungeheuren Wert von 1319 Millionen Mark. Süßere Ausfuhr nach England stellt sich demnach höher als die nach den Vereinigten Staaten. Was will das besagen? Daß wir in ganz bedeutendem Maße von den Vereinigten Staaten abhängig sind. Gegen ihre hauptsächlich der Landwirtschaft (Baumwolle, Tabak, Getreide) oder dem Bergbau (Kupfer, Petroleum) entstammenden Waren tauschen wir mit der Anion zumeist Industrieerzeugnisse aus: Baumwoll-, Porzellan-, Seidenwaren, Ääute und Felle, Teerfarbenstoffe, Spielzeug. Ja, wir liefern den Vereinigten Staaten teilweise sogar die Mittel, ihren aus- gedehnten Getreidebau aufrecht zu erhalten durch die Ausfuhr des allein in Deutschland sich findenden Kali. (Ansere Kaliausfuhr im 1. Viertel- jähr 1909: 35 Millionen Mark, davon der Äauptteil nach der Anion.) Es ergibt sich aber nach dem Gesagten von selbst, daß die Anion in viel geringerem Maße von uns abhängig ist, als wir es von ihr sind. Die von uns bezogenen Industrieerzeugnisse kann es im Notfalle auch von unfern Mitbewerbern auf dem Welt- märkte, besonders von England, beziehen. Nach und nach wird auch die eigene Industrie der Union die Lieferung übernehmen können. Wir aber müssen amerikanische Baumwolle vor allem haben. Von unserer Gesamtbaumwolleneinfuhr im Werte von 515,4 Millionen Mark (1907) entfielen auf die Anion nicht weniger als 68,1 %. Ebensowenig können wir das amerikanische Petroleum entbehren (1907: für 202 Millionen Mark), da Amerika hierfür Äauptland ist. Leider ist es nicht genug damit, daß wir von der Simon kaufen müssen. Immer lauter wird die Frage: Womit werden wir dieses Muß bezahlen? Unserer Aussuhr nach den Vereinigten Staaten droht nämlich Gefahr. Die amerikanische Industrie entwickelt sich von Jahr zu Jahr besser, sie vermag langsam die früher vom Ausland, auch von uns bezogenen Waren selber herzu- stellen. Diese junge amerikanische Industrie zu schützen, hat die amerikanische Regierung Zölle auf die fremden Waren eingeführt. Europäische Waren, die auch in Amerika verfertigt werden können, zahlen an der Landesgrenze einen hohen Zoll. Sie werden somit verteuert und können in Amerika nicht so billig verkauft werden wie die amerikanischen selber. Dann besteht also doch eine gewisse Spannung zwischen uns und den Nordamerikanern? Nun, diese Zölle erheben sie nicht allein uns gegenüber; alle fremden Waren werden davon betroffen — doch
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