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1. Nationale Erdkunde - S. 240

1911 - Straßburg i.E. : Bull
240 Iv. Asien. (England, Vereinigte Staaten). Indessen, der heimische Markt wird Ersatz liefern, wie schon ausgeführt wurde. (Siehe Kuba.) In diesem Wettbewerb mit einem unserer besten Industriezweige erschöpft sich die Hauptbedeutung von Niederländisch-Indien für uns zum großen Teile. Von Wichtigkeit ist nur noch der indische Tabak- bau, denn ähnlich wie Kuba ist auch Niederländisch-Indien eines der bedeutenderen Tabakländer der Erde und gibt einen nennenswerten Teil seiner Ausfuhr an uns ab. Nicht weniger als 34287 t im Werte von 92^ Millionen Mark führten wir im Jahre 1907 aus Sumatra und Java ein. Die übrigen Erzeugnisse des Inselreichs kommen für uns weniger in Betracht. Der Reisbau, besonders auf Java zu Äause, genügt dem Eigenbedarf von N.-I. nicht, er nimmt auch von Jahr zu Jahr ab, und die Inseln erhalten Zufuhren aus Äinterindien. Die Aus- fuhr an Tee l^ommt namentlich England und den Vereinigten Staaten zugute (aus den schon angeführten Gründen; vergl. Japan). Der Kaffeebau, vornehmlich auf Java, Sumatra und Celebes, leidet unter den billigen Kaffeepreisen in Brasilien derart, daß die Javaner selber brasilianischen Kaffee trinken. (Daß auch unser kolonialer Kaffeebau unter dem brasilianischen Wettbewerb zu leiden hat, werden wir später sehen.) Dagegen ist N.-I. für uns wie für die ganze Welt das be- rühmte Ursprungsland des Chinins, des Vorbeugungsmittels gegen Fieber. Teakholz, Pfeffer, Gewürze, besonders Muskatnüsse von den Molukken sind ebenfalls als Erzeugnis dieser Inseln überall bei uns bekannt. Von größerer Wichtigkeit sind dann wieder für uns die Zinn- lager auf der Insel Banka, deren Ausbeute hauptsächlich nach Deutschland überführt wird. Im ganzen spielt aber Niederländisch-Indien eine größere Rolle in unserer Einfuhr, als es unserem Warenabsatz Aussichten eröffnet. Während jene 1907 auf 184 Millionen Mark sich belief, (1908 173 Millionen) gaben wir nur für 43 Millionen Mark Waren ab. Als Ausgleich für die Wunden, die es unserem auswärtigen Zuckerhandel geschlagen, kann man in gewissem Sinne die siegreiche Zurückdrängung des Indigo ansehen. Anser deutscher Indigo hat die in N.-I. einge-
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