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1. Nationale Erdkunde - S. 244

1911 - Straßburg i.E. : Bull
244 Iv. Asien. selben verschoben. In Bangkok, der am Meping gelegenen Hauptstadt, bestehen eine Reihe blühender deutscher Sandelshäuser. Vor allem nimmt unser Vaterland einen sehr großen Teil von Siams Sauptfrucht, dem Reis, auf. Das größte Reisgeschäft der Welt, von Rickmers in Bremen, läßt den Reis aus eigenen Dampfern aus Bangkok kommen. Leider hat sich bisher noch kein einziges deutsches Sandelshaus mit der Ausfuhr eines andern wichtigen siamesischen Erzeugnisses be- schäftigt, mit Teakholz, das im Schiffsbau vielfach Verwendung findet. Die günstige Stellung des Deutschen Reichs im Sandel mit Siam muß auffallen. Sie erklärt sich vielleicht daraus, daß wir dort kein Land zu erwerben trachten und deshalb beliebter sind als Engländer und Franzosen. Es sprechen aber noch andere Gründe mit. Das Verkehrswesen ist ganz nach deutschem Muster eingerichtet. Lange Zeit stand das Post- und Telegraphenwesen unter der Ver- waltung eines Deutschen. Auch beim Bau der Eisenbahnen haben Deutsche vorzugsweise mitgewirkt. Dem Sause Krupp ist es ge- lungen, den englischen Wettbewerb zu besiegen, das Eisenbahn- material zu liefern. An dritter Stelle kommen die Kanalbauten, errichtet, einesteils um die sumpfigen Teile Siams zu entwässern, andernteils um den Reisfeldern genügend Wasser zuzuführen und eine billige Beförderung des Reises nach der Küste zu gewinnen. Auch die Kanalbauten verdanken Deutschen ihre Ausführung. Endlich hat unsere Schiffahrt einen großen Anteil an unserer Vormachtstellung im siamesischen Sandel. Weitaus der größte Teil aller in Bangkok anlegenden Schiffe führt die deutsche Flagge. Der Norddeutsche Lloyd hat die englischen Dampferlinien, die früher den Verkehr von Singapur nach Bangkok und von dort nach Hongkong vermittelten, angekauft. In jüngster Zeit allerdings droht unserer Vorherrschaft im siamesischen Schiffsverkehr Gefahr durch Japan. Es dehnt seinen Sandel gerade hier außerordentlich schnell aus, bezieht viel Reis. Siamesische Offiziere werden in Japan ausgebildet. Der Versuch, den Verkehr zwischen Bangkok und Songkong unsern Schiffen abzu- jagen, ist allerdings mißlungen. Immerhin, auch hier nichts ohne Kampf. Sier sind es unsere Schiffahrtslinien, die ihn führen.
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