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1911 -
Straßburg i.E.
: Bull
- Autor: Hauptmann, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
V. Afrika.
1. Allgemeines.
/-?^er Erdteil Afrika darf als europäisches Kolonial-
land angesehen werden.
Äier fehlen die großen selbständigen Staaten, wie Asien und
Amerika sie aufweisen. Daher die bunte Zerstückelung, die wir an
der Karte von Asrika kennen. Fast alle größeren europäischen
Staaten haben auf afrikanischer Erde Besitzungen erworben. Äier
hat auch das Reich in einer Weise Fuß gefaßt, die
seiner Größe, seiner Seegeltung wenig st ens einiger-
maßen entspricht; hier steht es nicht zaghaft an dertüre
wie im weiten Asien.
Es sehlen aus afrikanischem Boden überhaupt nur die Flaggen
zweier großer europäischer Mächte, die russische und der Doppel-
adler des Äabsburgischen Reichs. Rußlands Kolonialland stößt,
wie wir sahen, unmittelbar an seine Grenzen, und Österreich-
Ungarn muß seiner inneren Kämpfe wegen auf Kolonisierungs-
tätigkeit verzichten.
Den bedeutungsvollsten Kolonialbesitz in Afrika haben wieder
die Engländer, im ganzen 5,3 Millionen qkm, d. h., das Zehnfache
der Bodenfläche des Deutschen Reichs. Kapstadt war ihre erste
wichtigste Besitzung; vor der Eröffnung des Suezkanals war
Kapstadt die Äauptstation auf dem Wege nach Indien. Von Kap-
stadt aus haben sie ihre Herrschaft nach Norden zu erweitert.
Später ergriffen sie von Ägypten Besitz. Ihr Plan geht dahin,
ein britisches Asrika zu schaffen, das vom Kap der guten
Äossnung bis zur Mündung des Nil reicht.
Frankreich besitzt zwar einen viel größeren Teil von Afrika,
10,2 Millionen qkm, er ist aber bedeutend weniger wertvoll als der
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 18